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Ein Musical über Umdenken, Verantwortung und Mut

Musik von Alex Melcher
Gesangstexte von Alex Melcher & Vera Bolten
Buch von Vera Bolten

 

Uraufführung am 30. Juni 2025
Festspielhaus Neuschwanstein, Füssen

Münchner Premiere am 3. Juli 2025
Deutsches Theater, München

Die Uraufführung des Musicals DIE WEISSE ROSE im Festspielhaus Neuschwanstein in Füssen
(Fotos: Jonas Böhm, Michael Böhmländer) 


In neun Kategorien wurde DIE WEISSE ROSE von Alex Melcher & Vera Bolten für den Deutschen Musical Theater Preis 2025 nominiert:

  • Bestes Musical
  • Beste Darstellerin in einer Hauptrolle (Friederike Zeidler als Sophie Scholl)
  • Beste Liedtexte (Alex Melcher & Vera Bolten)
  • Bestes Buch (Vera Bolten)
  • Bestes musikalisches Gesamtbild (Alex Melcher, Marc Tritschler & Sven Raff)
  • Beste Regie (Vera Bolten)
  • Beste Choreographie (Bart De Clercq)
  • Bestes Bühnenbild (Alex Melcher, Marcus Bendel & Jens Hahn)
  • Bestes Lichtdesign (Andreas Hönig)

Die Preise werden am 27.10.25 im TIPI am Kanzleramt verliehen.


Es gelang, diese außergewöhnlich klaren jungen Menschen wirklich lebendig werden zu lassen (wie auch der anhaltende Jubel bewies), schreibt die Süddeutsche Zeitung.

DIE WEISSE ROSE setzt Musical-Maßstäbe, titelt Musical Today.

Gerade die Vorstellungen für Schulklassen seien vielleicht der Beginn einer neuen Erinnerungskultur, hieß es im ZDF.

Die im Druck erscheinenden Musicalmagazine "Blickpunkt Musical" und "Musical Today" nahmen beide ein Foto der Produktion auf ihre Titelseiten.

Kulturstaatsminister Wolfram Weimer besuchte am 27. Juli eine Vorstellung des Musicals DIE WEISSE ROSE im Festspielhaus Neuschwanstein. Er lobte die Produktion als bewegendes Beispiel für kulturelle Verantwortung und erinnerungspolitisches Engagement.

Eine ausführliche Presseschau finden Sie etwas weiter unten.


Hans und Sophie Scholl waren engagierte Mitglieder in der Hitlerjugend, bevor sie die studentische Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ ins Leben riefen. Das neue Musical von Alex Melcher und Vera Bolten macht diese Entwicklung erfahrbar.

Rockige Musik trifft auf ein Libretto, das sich auf Originaltexte aus Briefwechseln und Tagebüchern stützt und von den Beweggründen, Zweifeln und Ängsten der Menschen in der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ erzählt. 

Das Musical DIE WEISSE ROSE beginnt 1934 mit der Mitgliedschaft von Hans und Sophie Scholl in der Hitlerjugend, schreitet chronologisch voran und endet 1943 mit den Abschiedsbriefen mehrerer Gruppenmitglieder, die diese kurz vor der Hinrichtung in ihren Zellen schreiben.

Ein wiederkehrendes Element ist das Hineinspringen in die Verhöre der jeweiligen Personen. Im Laufe des Stücks erlebt das Publikum die Veränderung der politischen Gesinnung von Hans und Sophie, die Begegnungen mit den späteren Mitstreitern Alexander Schmorell, Christoph Probst, Willi Graf und Professor Kurt Huber, das Herstellen und Verteilen der Flugblätter und auch die darauffolgenden Verhaftungen und Urteile.

Die Klarheit und Entschlossenheit, mit der die Freunde gegen das NS-Regime kämpfen und durch Flugblätter an die Intelligenz und Menschlichkeit der Leser*innen appellieren, entwickelte sich über einen langen Zeitraum. Diesen Prozess erlebt man Schritt für Schritt und fühlt und leidet mit, bei innerer Zerrissenheit, Verzweiflung und aufkeimendem Mut, der letztlich in der folgenschweren Bereitschaft mündet, das eigene Leben für ein freies, menschliches Deutschland zu opfern.

Vera Bolten und Alex Melcher, beide auch als Musicaldarsteller bzw. -darstellerin tätig, beschreiben ihre Motivation das Musical zu schreiben wie folgt:

DIE WEISSE ROSE ist auch ein Stück über das Erwachsenwerden, über erste Liebe, das Entdecken der eigenen Persönlichkeit und das Suchen und Finden des eigenen Lebenswegs in einer dunklen Zeit unserer Geschichte. Unser Ziel ist es, Menschen, vor allem junge Menschen, über das emotionale Erleben des Musicals an die deutsche Geschichte heranzuführen und ihnen ein Vorbild für Zivilcourage zu liefern. Heute, wo sich immer mehr Menschen dazu entscheiden, mit einfachen Parolen den Problemen unserer Welt zu begegnen, statt sie wirklich lösen zu wollen, erinnert DIE WEISSE ROSE an die Verantwortung jeder und jedes Einzelnen, sich für Gerechtigkeit und Menschlichkeit in unserer Gesellschaft einzusetzen.“

Die Vorbereitungen zur Uraufführung stoßen schon im Vorfeld auf großes Interesse. Über die Pressekonferenz im Deutschen Theater München berichteten u.a. der Bayerische und der Westdeutsche Rundfunk, die dpa Bayern, Zeit online, Blickpunkt Musical und die Neue Musikzeitung. Ein ausführliches Interview gab das Autorenteam auf musicalzentrale.de


"Nur wer mutig ist, kann etwas bewegen" - DIE WEISSE ROSE in den Medien

Die Augsburger Allgemeine stellt zu Beginn ihrer Rezension die ganz grundsätzliche Frage, ob die Widerstandsgruppe "Die weiße Rose" um Sophie und Hans Scholl sich als Ensemble eines Musicals eignet – und antwortet selbst: „Unbedingt – wenn man es richtig macht“. Das Autorenteam Vera Bolten und Alex Melcher sowie das junge Ensemble, das DIE WEISSE ROSE im Festspielhaus Neuschwanstein uraufführte, haben es laut der Augsburger Allgemeinen richtig gemacht: Das Musical ergebe „ein Bild von Menschen aus Leib und Blut, die mit ihren unterschiedlichen Charakteren jeden zur Identifikation einladen sollen“.

Die Musik hat echte Hits auf Lager

Auch die Süddeutsche Zeitung erkennt, dass es mit dem neuen Musical gelang, „diese außergewöhnlich klaren jungen Menschen wirklich lebendig werden zu lassen (wie auch der anhaltende Jubel bewies)“. Vera Bolten habe sich als Buchautorin „klugerweise weitgehend an Originaltexte gehalten“ und zeige „den Zwiespalt der Jugend, die zunächst von den Nazis emotional eingefangen und begeistert war, bevor Verstand, Zweifel und in diesem seltenen Fall Widerstand einsetzten“.

Die SZ hebt außerdem hervor, dass es ein „gefährliches Unternehmen“ sei, die Geschichte der Weißen Rose wirklich „bis zum bitteren Ende“ zu zeigen: Es seien „viele Fallen aufgestellt: Banalisierung, Profanisierung, Romantisierung, Kitsch. Wundersamerweise gelang es dem Team bei der Premiere, fast alle zu umgehen“. Das gelte auch für Musik, "für die Melcher ganz der gewohnten Bandbesetzung und seinem Gefühl vertraute. So illustriert und verstärkt seine Musik, wenn nötig, hat aber – was jedes Musical braucht – auch echte Hits ('Heut und in Ewigkeit') auf Lager.“.

Ein schonungslos aktueller Spiegel

Die dpa (u.a. übernommen von Die Zeit online) fasst die Botschaft des Stücks so zusammen: „Nur wer mutig ist, kann etwas bewegen“. Die Rezension geht auch auf die „packende“ Musik des „bewegenden, aufwühlenden Stücks“ ein. Alex Melchers Komposition sei „mal melancholisch und leise, dann wieder energiegeladen oder sogar rockig und laut“.

DIE WEISSE ROSE als Musical? Kann das gut gehen?“, fragt Iris Steiner in Musical Today. Ihre Antwort: ein klares Ja. DIE WEISSE ROSE sei „Musiktheater vom Allerfeinsten“ und eine „beeindruckende Symbiose aus Originaltexten, historischer Aufarbeitung und ‚heutiger‘ Musik, die dem Geschehen einen schonungslos aktuellen Spiegel vorhält“. Steiner erklärt, der Musicalfassung gelinge „eine emotionale Nähe zu den Protagonisten, die selbst der gleichnamige Erfolgs-Kinofilm von 1982 nicht herstellen konnte“.

Zur Partitur heißt es in Musical Today: „Melchers Musik […] schafft eine subtile, eigene Erzähl- und Emotionsebene. Bach-Klänge mischen sich ganz selbstverständlich mit Rocksongs, Walzersequenzen mit Musicalballaden.“ Melchers „zeitlose Klangsprache“ passe dabei zur „zeitlos-aktuellen Geschichte über Menschen, die mit Mut, Verantwortung und Leidenschaft für ihre Werte einstehen“.

Eine junge Generation im Wandel

Christoph Doerner schreibt auf dem Theaterportal kulturfeder.de: „Das Kreativteam um Vera Bolten (Buch, Songtexte, Regie) und Alex Melcher (Musik, Songtexte) wagt viel - und gewinnt […]. Statt pathetischer Heldenverehrung zeigt DIE WEISSE ROSE  eine junge Generation im Wandel: Die Geschwister Scholl […] beginnen als begeisterte Mitglieder der Hitlerjugend und durchlaufen eine glaubhafte, schmerzhafte Entwicklung vom Mitläufertum zur moralischen Klarheit und Zivilcourage.“ Positiv wertet kulturfeder.de auch die Partitur: „Musikalisch bedient sich Alex Melcher einer klugen Mischung aus melancholischen Balladen, rockigen Passagen und dynamischem Ensemblegesang […] – ein emotionaler Soundtrack, der das Innenleben der Figuren musikalisch auffächert.“

Wegschauen kann nichts verändern

„Zum Nachdenken regt dieses Stück auf jeden Fall an“, meint Sabine Haydn in Blickpunkt Musical. DIE WEISSE ROSE  sei „ein Stück Geschichte, das hier, mit sehr vielen Originalzitaten unterlegt, auf die Bühne kommt. […] Da geht es um Liebe, um Freundschaft, um das Finden der eigenen Identität, aber auch um das Machen von Fehlern und das Lernen, dass nur Wegschauen nichts verändern wird.“ Und auch dieses Musicalmagazin wertet die Musik hoch: Alex Melcher schaffe es, „ musikalisch fast unauffällig unterstreichend die Geschichte voranzutreiben, was insofern ein bemerkenswertes Kompliment sein soll, da das Stück sehr wohl prall gefüllt ist mit kräftigem Rock sowie Balladen [und] ganz klassischen Musicalnummern.“

Aktuell (Stand September 2025) sind auch  die Berichte der BR-Abendschau und des ZDF-heute-Journals online abrufbar. Im ZDF-Beitrag heißt es, gerade die Vorstellungen für Schulklassen seien "vielleicht der Beginn einer neuen Erinnerungskultur".

Fotos: DIE WEISSE ROSE in Füssen (Fotos: Festspielhaus Neuschwanstein/Jonas Melcher, Michael Böhmländer)


Das Musical verwendet Originaltexte der Widerstandsgruppe Weiße Rose. Es entstand mit wohlwollender Begleitung der Weiße Rose Stiftung e.V., München, deren Aufgabe es ist, die Erinnerung an die Weiße Rose wachzuhalten und ihr Vermächtnis in der Gegenwart wirksam werden zu lassen. 

Näheres zur Geschichte der Widerstandsgruppe, zur Arbeit der Stiftung und deren Vermittlungsarbeit finden Sie auf der Website der Stiftung.


Die gebürtige Rheinländerin Vera Bolten absolvierte ihre Ausbildung zur Musicaldarstellerin an der Universität der Künste in Berlin und war seitdem in vielen Musicalproduktionen in ganz Deutschland zu erleben. Von Sally Bowles in „Cabaret“, über Eponine in „Les Misérables“ bis hin zur Scaramouche in „We will rock you“.

Erste Regieerfahrung sammelte sie im Katielli Theater in Datteln. Dort schrieb und inszenierte sie das Musical „Nonnstop“.  Nach der Zusammenarbeit mit Gil Mehmert bei der Musicalproduktion „Das Wunder von Bern“ in der Rolle der Christa Lubanski in Hamburg, baute Vera Bolten ihre Regieerfahrung immer weiter aus und assistierte Mehmert bei verschiedensten Projekten, wie dem Musicalcampus in Silvaplana, an der Folkwang Universität der Künste im Bereich Liedinterpretation und zuletzt bei der Entwicklung der neuen Stücke „Kick like a Woman“ und „Last Call“ für Apiro Entertainment. Seit vielen Jahren arbeitet die Künstlerin an ihrem Herzensprojekt „Die Weiße Rose“ und ist stolz, damit nun in München und Füssen ihr Regiedebüt zu geben. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Söhnen bei Düsseldorf.

Alex Melcher ist ein Songwriter, Sänger und Schauspieler, der sich neben Hauptrollen im Musiktheater zeit seines Lebens in selbstgeschrieben Rock/Pop Projekten engagiert -und nicht nur seine Fans begeistert. Durch seine Arbeit am Theater hatte er die Möglichkeit, mit vielen namhaften Künstlern wie Brian May, Roger Taylor, Udo Lindenberg, Jim Steinman, Peter Maffay oder auch Roman Polanski zu arbeiten, von denen er sehr viel lernen konnte. Seine größte Leidenschaft ist und bleibt die Musik.

Bereits im Alter von zwölf Jahren schrieb er seine eigenen Songs und mit 16 entwickelte er ein Konzept für eine Rock-Oper mit dem Titel "Love to a Puppet". Nach unzähligen Clubtouren mit seiner eigenen Band und der Produktion seiner ersten EP beschäftigte er sich mit einem Projekt, das handgemachte Rockmusik mit Elementen des Musiktheaters verband. Das Projekt hieß "Cosmosonic Weed" und gipfelte nach einigen Auftritten im Sommer 2004 in einem beeindruckenden Konzert im Delphi-Showpalast in Hamburg. Auch hier wurde eine EP produziert. Danach folgte die Arbeit an seinem ersten Album "No More Excuses", das er Ende 2004 veröffentlichte. 2010 folgte dann Album Nr. 2 mit dem Titel "Man In The Moon" und ein neues abendfüllendes Programm mit Songs für Gitarre und Cello mit dem Titel "Decay Inside Creation". Zu dieser Zeit schrieb er auch seine erste Auftragsarbeit, die Charity-Hymne "For The Children" für die Benefit-Organisation "Artists In Devine Spirit". Es folgten diverse Arbeiten an Hintergrundmusik für Werbe-Produkt-Videos, ein Fußballsong für die ARD-Sportschau und unzählige Popsongs.

Von Udo Lindenberg angeregt auf Deutsch zu schreiben entwickelte er ein neues Programm, das 2017 in Hamburg unter dem Titel "Im Bauch" uraufgeführt und zu dem ebenfalls ein Album produziert wurde.




Was wir sagten und schrieben, denken ja so viele.
Nur wagen sie nicht, es auszusprechen.

(Szene 2.18)

Die Weiße Rose lässt euch keine Ruhe!
Wir schweigen nicht mehr, sind euer böses Gewissen!
Endlich aufgewacht und aus dem Schlaf gerissen!

(Song Nr. 9 „Ein deutsches Flugblatt #1“)


Unterrichtsmaterial (Study Guide)

Zum Musical ist ein umfangreicher Study Guide als Unterrichtsmaterial in Arbeit. Erstellt wird dieses Material von dem Hamburger Pädagogen Bernd Ruffer (Gymnasiallehrer, Fachleiter Theater und Kulturbeauftragter an der GSB Stadtteilschule Bergedorf).

Mit diesem Link finden Sie Inhaltsverzeichnis und Einführung zum Study Guide als pdf-Datei. Änderungen an diesem "work in progress" sind vorbehalten.


Die Pressekonferenz im Silbersaal des Deuschen Theaters mit Gesprächen zum Thema und Ausschnitten aus dem Musical können Sie in voller Länge mit diesem Link ansehen (zur Verfügung gestellt vom Festspielhaus Neuschwanstein).