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Großes Erzähltheater - DAS SCHLANGENEI in Potsdam

Die Inszenierung des Werks durch Niklas Ritter am Hans-Otto-Theater habe Maßstäbe gesetzt, meint die Presse.

Raphael Rubino (Abel Rosenberg) und Melanie Straub (Manuela Rosenberg) in der Potsdamer Premiere von Bergmans SCHLANGENEI (Foto: Theater/HL Böhme)

Die Märkische Allgemeine ist von der Premiere der Bühnenfassung von Ingmar Bergmans SCHLANGENEI begeistert. Die Inszenierung durch den Dessauer Schauspielchef Niklas Ritter und die Schauspielerinnen und Schauspieler des Hans-Otto-Theaters hätten Maßstäbe gesetzt, meint das Blatt: „Dem Ensemble des Hans-Otto-Theaters ist eine unübertreffliche Bühnenschöpfung gelungen. Wer sehen will, wie relevant und faszinierend modernes Regietheater sein kann, muss sich DAS SCHLANGENEI von Ingmar Bergman in der Reithalle anschauen. Hier gelingt es einem 39-jährigen Regisseur, einen recht groben und düsteren Stoff in ein feinsinniges Gebilde umzuarbeiten. (...) Gleichzeitig ist dieses Erzähltheater auch ein imponierendes Bildertheater, in dem die Schauspieler aber nicht zu Statisten degradiert werden, sondern sich stimmlich, gestisch und mimisch in ihrer Individualität einbringen können. Und das mit einem Reichtum an Zwischentönen, der seinesgleichen sucht. (...)Jedes Jahr im Mai werden die zehn bemerkenswertesten Theaterinszenierungen aus dem deutschsprachigen Raum nach Berlin zum viel beachteten Theatertreffen eingeladen. Ein Tipp an die Juroren: Hier ist eine!“

Die ungewöhnliche Bildfindung des Regisseurs beschreibt das RBB-Kulturradio so: „Wir sind mal im Kabarett, mal im Bordell, mal im Sanatorium, und alle, ob der versoffene Abel, der begriffsstutzige Kommissar Bauer oder Dr. Vergérus, der den nationalsozialistischen Menschen züchten will: alle tragen nicht nur Alltagskleider, sondern immer mal wieder zwischendurch Zirkuskostüme, rote Pappnasen, geschminkte Gesichter. In einem Fort werden groteske Slapsticknummern und komische Zaubertricks vollführt, und alles, ob politische Nazi-Parolen, blutige Morde oder antisemitische Tiraden, alles wird von traurigen Clowns vorgeführt, die sich zu einer bizarren Parodie auf die bevorstehende Apokalypse versammelt haben.“

Den aktuellen Bezug des Werks kommentieren die Potsdamer Neuesten Nachrichten: „Der lange Beifall des Publikums war der Lohn für eine intensive, manchmal überspannte, doch für Nachdenken sorgende Inszenierung. Sie könnte auch ein wichtiger Beitrag zur gegenwärtigen Diskussion eines NPD-Verbots sein.“

Informationen zum Werk bei Musik und Bühne finden Sie <link http: www.musikundbuehne.de _top external-link>mit diesem Link.


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