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Bestes Musical und mehr: Sieben Musicalpreise für DIE WEISSE ROSE

DIE WEISSE ROSE wurde auch für Liedtexte und Buch ausgezeichnet. Die Sieben ist eben eine Glückszahl!

DIE WEISSE ROSE - Bestes Musical 2025 (Foto: Morris Mac Matzen)

DIE WEISSE ROSE in Füssen (Fotos: Festspielhaus Neuschwanstein/Jonas Melcher, Michael Böhmländer)

Die zwei Musicalzeitschriften "Musical Today" und "Blickpunkt Musical" zeigten DIE WEISSE ROSE beide auf ihren Titelseiten.

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Für Eilige:

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In sieben Kategorien hat DIE WEISSE ROSE von Alex Melcher und Vera Bolten den Deutschen Musical Theater Preis 2025 gewonnen. Wir gratulieren herzlich!

  • Bestes Musical (Festspielhaus Neuschwanstein)
  • Beste Liedtexte (Alex Melcher & Vera Bolten)
  • Bestes Buch (Vera Bolten)
  • Bestes musikalisches Gesamtbild (Alex Melcher, Marc Tritschler & Sven Raff)
  • Beste Regie (Vera Bolten)
  • Beste Choreographie (Bart De Clercq)
  • Bestes Lichtdesign (Andreas Hönig)

Die Preise wurden am 27.10.25 im TIPI am Kanzleramt verliehen. Die Musicalzentrale berichtete noch in der Nacht vom “Preisregen für DIE WEISSE ROSE beim Deutschen Musical Theater Preis 2025. (…) Mit neun Nominierungen war DIE WEISSE ROSE von Vera Bolten und Alex Melcher in der Inszenierung des Festspielhauses Neuschwanstein als Favorit ins Rennen gegangen – und konnte sich in sieben Kategorien durchsetzen."

Musik und Bühne dankt allen Beteiligten, die diesem aufwühlenden Musical den Weg auf die Bühne geebnet und den “Preisregen” erst ermöglicht haben.

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Pressestimmen zur Uraufführung

Die Augsburger Allgemeine stellt zu Beginn ihrer Rezension die ganz grundsätzliche Frage, ob die Widerstandsgruppe "Die weiße Rose" um Sophie und Hans Scholl sich als Ensemble eines Musicals eignet – und antwortet selbst: „Unbedingt – wenn man es richtig macht“. Das Autorenteam Vera Bolten und Alex Melcher sowie das junge Ensemble, das DIE WEISSE ROSE im Festspielhaus Neuschwanstein uraufführte, haben es laut der Augsburger Allgemeinen richtig gemacht: Das Musical ergebe „ein Bild von Menschen aus Leib und Blut, die mit ihren unterschiedlichen Charakteren jeden zur Identifikation einladen sollen“.

Die Musik hat echte Hits auf Lager

Auch die Süddeutsche Zeitung erkennt, dass es mit dem neuen Musical gelang, „diese außergewöhnlich klaren jungen Menschen wirklich lebendig werden zu lassen (wie auch der anhaltende Jubel bewies)“. Vera Bolten habe sich als Buchautorin „klugerweise weitgehend an Originaltexte gehalten“ und zeige „den Zwiespalt der Jugend, die zunächst von den Nazis emotional eingefangen und begeistert war, bevor Verstand, Zweifel und in diesem seltenen Fall Widerstand einsetzten“.

Die SZ hebt außerdem hervor, dass es ein „gefährliches Unternehmen“ sei, die Geschichte der Weißen Rose wirklich „bis zum bitteren Ende“ zu zeigen: Es seien „viele Fallen aufgestellt: Banalisierung, Profanisierung, Romantisierung, Kitsch. Wundersamerweise gelang es dem Team bei der Premiere, fast alle zu umgehen“. Das gelte auch für Musik, "für die Melcher ganz der gewohnten Bandbesetzung und seinem Gefühl vertraute. So illustriert und verstärkt seine Musik, wenn nötig, hat aber – was jedes Musical braucht – auch echte Hits ('Heut und in Ewigkeit') auf Lager.“.

Ein schonungslos aktueller Spiegel

Die dpa (u.a. übernommen von Die Zeit online) fasst die Botschaft des Stücks so zusammen: „Nur wer mutig ist, kann etwas bewegen“. Die Rezension geht auch auf die „packende“ Musik des „bewegenden, aufwühlenden Stücks“ ein. Alex Melchers Komposition sei „mal melancholisch und leise, dann wieder energiegeladen oder sogar rockig und laut“.

DIE WEISSE ROSE als Musical? Kann das gut gehen?“, fragt Iris Steiner in Musical Today. Ihre Antwort: ein klares Ja. DIE WEISSE ROSE sei „Musiktheater vom Allerfeinsten“ und eine „beeindruckende Symbiose aus Originaltexten, historischer Aufarbeitung und ‚heutiger‘ Musik, die dem Geschehen einen schonungslos aktuellen Spiegel vorhält“. Steiner erklärt, der Musicalfassung gelinge „eine emotionale Nähe zu den Protagonisten, die selbst der gleichnamige Erfolgs-Kinofilm von 1982 nicht herstellen konnte“.

Zur Partitur heißt es in Musical Today: „Melchers Musik […] schafft eine subtile, eigene Erzähl- und Emotionsebene. Bach-Klänge mischen sich ganz selbstverständlich mit Rocksongs, Walzersequenzen mit Musicalballaden.“ Melchers „zeitlose Klangsprache“ passe dabei zur „zeitlos-aktuellen Geschichte über Menschen, die mit Mut, Verantwortung und Leidenschaft für ihre Werte einstehen“.

Eine junge Generation im Wandel

Christoph Doerner schreibt auf dem Theaterportal kulturfeder.de: „Das Kreativteam um Vera Bolten (Buch, Songtexte, Regie) und Alex Melcher (Musik, Songtexte) wagt viel - und gewinnt […]. Statt pathetischer Heldenverehrung zeigt DIE WEISSE ROSE  eine junge Generation im Wandel: Die Geschwister Scholl […] beginnen als begeisterte Mitglieder der Hitlerjugend und durchlaufen eine glaubhafte, schmerzhafte Entwicklung vom Mitläufertum zur moralischen Klarheit und Zivilcourage.“ Positiv wertet kulturfeder.de auch die Partitur: „Musikalisch bedient sich Alex Melcher einer klugen Mischung aus melancholischen Balladen, rockigen Passagen und dynamischem Ensemblegesang […] – ein emotionaler Soundtrack, der das Innenleben der Figuren musikalisch auffächert.“

Wegschauen kann nichts verändern

„Zum Nachdenken regt dieses Stück auf jeden Fall an“, meint Sabine Haydn in Blickpunkt Musical. DIE WEISSE ROSE  sei „ein Stück Geschichte, das hier, mit sehr vielen Originalzitaten unterlegt, auf die Bühne kommt. […] Da geht es um Liebe, um Freundschaft, um das Finden der eigenen Identität, aber auch um das Machen von Fehlern und das Lernen, dass nur Wegschauen nichts verändern wird.“ Und auch dieses Musicalmagazin wertet die Musik hoch: Alex Melcher schaffe es, „ musikalisch fast unauffällig unterstreichend die Geschichte voranzutreiben, was insofern ein bemerkenswertes Kompliment sein soll, da das Stück sehr wohl prall gefüllt ist mit kräftigem Rock sowie Balladen [und] ganz klassischen Musicalnummern.“

Aktuell (Stand September 2025) sind auch die Berichte der BR-Abendschau und des ZDF-heute-Journals online abrufbar. Im ZDF-Beitrag heißt es, gerade die Vorstellungen für Schulklassen seien "vielleicht der Beginn einer neuen Erinnerungskultur".


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