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SCHOOL OF ROCK: Unterhaltung mit gesellschaftskritischen Untertönen

Eine Presseschau zur Premiere in Linz. SCHOOL OF ROCK ist frei zur deutschen Erstaufführung!

SCHOOL OF ROCK in Linz (Foto: Landestheater/Reinhard Winkler)

Das Linzer SOR-Ensemble beim Probenstart (Foto: Landestheater/Philipp Brunnader)

Mit SCHOOL OF ROCK kehrt Andrew Lloyd Webber zu seinen musikalischen Wurzeln im Rock-Pop-Bereich zurück (JESUS CHRIST SUPERSTAR, EVITA). Am 9. September hatte sein zusammen mit „Downton Abbey“-Schöpfer Julian Fellowes und Glenn Slater (SISTER ACT) verfasstes Musical seine deutschsprachige Erstaufführung am Landestheater Linz.

SCHOOL OF ROCK basiert auf dem gleichnamigen Film aus dem Jahr 2003 über einen erfolglosen Rockmusiker, der sich als Vertretungslehrer in eine Eliteschule einschleicht und mit den Schülern zusammen eine Band gründet, um beim „Battle of the Bands“ anzutreten. Wie Stefan Ender in Der Standard feststellt: „Richard Linklaters Film SCHOOL OF ROCK mögen fast alle. Und Musicals, die auf erfolgreichen Kinofilmen basieren, auch.“ Doch auch unabhängig von der beliebten Filmvorlage weiß Andrew Lloyd Webbers Stück zu begeistern, wie ein Blick in die Rezensionen zeigt.

„Mit der Bühnenfassung des gleichnamigen Films eroberte Lloyd Webber im Jahr 2015 erst den Broadway und dann auch das West End“, schreibt Frank Guevara Pérez auf musicalzentrale.de. Zur Übersetzung sagt er: „Die deutschen Texte von Timothy Roller sind größtenteils nahe am Original und gehen den Darstellern sowohl in den Sprechpassagen als auch in den Songs flüssig über die Lippen.“

„Das fliegende Klassenzimmer ist passé, jetzt kommt das rockende“, erklärt wiederum Andrea Martin im Onlinemagazin KulturAspekte. „SCHOOL OF ROCK basiert auf dem gleichnamigen Paramount-Film, hat aber im Vergleich zum Film ein paar minimale Änderungen erfahren, was in jedem Fall zur Aufwertung von einigen Charakteren beitrug. […] Die Musik stammte von niemand geringerem als Andrew Lloyd Webber, der mit dieser rockigen Schiene eine andere Seite von sich zeigte.“

Nora Heindl spricht in der Tips-Zeitung von einem „Abend, der fast durchgehend für Lacher sorgt, mal offen, mal subtil, und dennoch nicht die ernsten Themen des Schulalltags vergisst: die auseinanderklaffenden Vorstellungen zwischen Kind und Eltern, sich als Kind nicht ernst genommen zu fühlen, Einsamkeit. Das alles getragen von Rockmusik.“

Über die Musik von Lloyd Webber, die sich aus „schlüssigen Songs mit Mitsing-Harmonik“ speise, schreibt Dorothea Walchshäusl in der Passauer Neuen Presse: „Die wild pulsierende Musik ist in SCHOOL OF RICK nichts weniger als Lebensphilosophie und stürmische Befreiungsreligion, glücksbringend und per se systemsprengend.“ Die deutsche Erstaufführung in Linz habe „die Zuhörer mit Wucht von den Sitzen gehoben“.

Thomas Thalhammer hebt neben den unterhaltenden Aspekten des Musicals, das er in seiner Rezension für musicals als „Plädoyer für Musik und Kunst in der Schule“ preist, die gesellschaftskritische Aussage der Show hervor. Angesichts des stiefmütterlichen Daseins, das künstlerisch-musikalische Fächer an deutschen oder österreichischen Schulen oftmals führen, werde die „scheinbar so harmlose Musicaladaption des Films SCHOOL OF ROCK hochbrisant. Außenseiter, die durch die Musik Selbstvertrauen gewinnen. Ein Mädchen, das bisher kaum spricht, ändert dies, sobald sie singt. Kinder, die durch die Gründung einer Rockband zum selbstständigen Handeln angetrieben werden.“ Im Musical kämen dabei „weder der Humor zu kurz noch die emotionalen Szenen.“ Lloyd Webbers Songs seien zudem „unterhaltsam“ und „erzeugen Stimmungen“.

Zu einem ähnlichen Schluss kommen auch Petra und Helmut Huber auf Online-Merker: „Andrew Lloyd Webbers Musik rockt großteils fröhlich und rhythmisch ansteckend dahin“. Es gebe darüber hinaus „sehr gut ausgearbeitete nachdenkliche und psychologisch intensive Momente, die nicht in Klischees verfallen“. Manfred A. Schmid spricht ebenfalls im Online-Merker von einem „Familienmusical par excellence, geeignet für Groß und Klein“. Anerkennung verdiene das Musical zudem dafür, „dass unter den Eltern der Schüler so ziemlich alle existierenden Beziehungsformen vertreten sind.“

Gerade die Kinderdarsteller, die ihre Instrumente bei diesem Musical live spielen, werden in allen Rezensionen positiv hervorgehoben. Stellvertretend sei Michael Wruss mit seiner Kritik in den Oberösterreichischen Nachrichten angeführt: „Das Feine an Lloyd Webbers Musicalfassung des Stoffes ist, dass fix eingeplant ist, dass das junge Ensemble der Schüler auch tatsächlich auf der Bühne live spielt und dass die Partitur, ohne deswegen musikalische Abstriche machen zu müssen, perfekt daraufhin zugeschnitten ist.“

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