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Emotionale Tiefe - LIEBE STIRBT NIE

Thomas Borchert und Navina Heyne spielen die Hauptrollen in Lloyd Webbers PHANTOM-Sequel am Theater Lüneburg. Wir befragten die zwei Musicalstars zum Stück, zum Ort und zum Leben drumherum.

Thomas Borchert und Navina Heyne sind auch in Sachen James Bond konzertant unterwegs (Foto: Vany Gracia).

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Ich vermute, das „Phantom an sich“ war nicht neu für euch. Wie geht es euch mit der Fortsetzung?

Navina Heyne: Ich kannte DAS PHANTOM DER OPER gar nicht so gut, hatte das Stück vor langer Zeit mal gesehen, aber sonst keine Berührungspunkte damit gehabt. Erst als mir die Christine in LOVE NEVER DIES angeboten wurde, habe ich mich damit beschäftigt und freue mich besonders darüber, dass sich die Christine im Fortsetzungs-Musical zu einer viel spannenderen, vielschichtigeren Figur entwickelt hat. Eine schöne Herausforderung, sowohl schauspielerisch  als auch gesanglich.

Thomas Borchert: Mir war das Phantom wohlbekannt - ich spielte es 2005 in Essen, aber die Fortsetzung noch gar nicht. Ich bin begeistert von der Musik und, wie auch Navina, von der psychologischen und emotionalen Tiefe, die den Rollen nun innewohnt, nachdem sie im ersten Teil ja vergleichsweise eindimensional angelegt waren. Man hat es hier mit vielfach gebrochenen und dem jeweiligen Schicksal kämpfenden Figuren zu tun. Das macht diese Fortsetzung so spannend.   

Wie kam es zur regelmäßigen Zusammenarbeit mit dem Theater Lüneburg?

Navina: Ich habe den Intendanten und Regisseur Friedrich v. Mansberg bei einer Klassik-Musical-Crossover-Produktion kennengelernt. Die Zusammenarbeit war toll und er wollte mich daraufhin gerne nach Lüneburg „locken“. Daraus wurde 2023 im Doppelpack mit Thomas DER GRAF VON MONTE CHRISTO. Was ich am Theater Lüneburg besonders schätze, ist die große Musical-Affinität – pro Saison gibt es im großen Haus mindestens zwei Musicals und im „TNT“ noch eins mit dem „Jungen Musical“.

Thomas: Genau, und darüber hinaus wird der Musical-Nachwuchs besonders gefördert, was sicherlich ein Alleinstellungsmerkmal in der Stadttheater-Landschaft ist. Die Akademie Junges Musiktheater, deren Schirmherr ich bin, gibt jungen Talenten die Chance, schon einmal intensiv in den Beruf des Musicaldarstellers hineinzuschnuppern und sogar, wie jetzt bei LOVE NEVER DIES, in ein professionelles Ensemble integriert zu werden, also echte Bühnenerfahrung zu sammeln. Das finde ich toll! Überhaupt hat ein Stadttheater wie Lüneburg vielleicht nicht so viel Geld wie ein großes kommerzielles Unternehmen, dafür gibt es aber ein großes, vielseitiges Orchester, ein Schauspiel- und ein Tanz-Ensemble, einen großen Chor mit Solisten u.v.m.

Navina: Und all das befruchtet sich gegenseitig und wird oftmals miteinander verzahnt. Ein wunderbarer Nährboden für spannendes, frisches Musiktheater, bei dem noch Platz ist für Kreativität und eigene Impulse, weil nicht alles auf den kommerziellen Erfolg abzielen muss.

Thomas: Ja, und genau deshalb dürfen die Subventionen für Stadttheater nicht weiter gekürzt werden. Im Gegenteil!

Ich verrate kein Geheimnis: Ihr seid auch privat ein Paar. Redet ihr zuhause während intensiver Arbeitsphasen noch über etwas anderes als den Beruf?

Thomas: Oh ja, das tun wir - wir sprechen natürlich über Alltägliches, aber auch über Politik, die Weltlage oder über unsere anderen künstlerischen Projekte - es gibt auch immer etwas anderes vorzubereiten, wie z.B. Auditions oder unseren Workshop, den wir während der Proben im Theater gegeben haben.

Navina: Ja, und trotzdem ist es manchmal auch schön, wenn man sich vor oder nach einer Probe austauschen kann oder etwas gemeinsam durchgeht - das ist ein großer Pluspunkt am gemeinsamen Arbeiten.

Thomas: Und ich habe zudem den Luxus, dass Navina eine sehr gute Gesangslehrerin ist, von der ich mich auch mal gerne coachen lasse, wenn es um technisch schwierige Gesangspassagen geht.

Was steht nach LOVE NEVER DIES an?

Navina: Direkt nach der Premiere geht’s für mich auf „Abbamania“-Tour durch Deutschland, Österreich, die Schweiz und die Tschechische Republik.

Thomas: Ich freue mich darauf, endlich mal wieder ein paar Wochen zuhause zu sein - Navina und ich sehen uns dann erstmal nur bei den Vorstellungen in Lüneburg - und dann auch auf die nächsten Konzerte: „Der Vampir am Klavier“ in Celle, Leverkusen und Witten und, gemeinsam mit Navina,  „Let The Sky Fall - The BOND Concert Show“ in Lüneburg, Fürth und Haar bei München.

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Interview per E-Mail, Fragen: Jürgen Hartmann. Das Musical LIEBE STIRBT NIE ist nur auf spezielle Anfrage und unter bestimmten Bedingungen lizenzierbar. Premiere am Theater Lüneburg ist am 1. März, weitere Vorstellungen folgen bis zum 14. Juni.


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