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Herzschmerz und Ehekrisen – die ersten Premieren der Saison

Bergman, Abraham und Sondheim in Wiesbaden, Hamburg und Bielefeld: Eine kleine Presseschau

(c) Ingmar Bergman Foundation, Stockholm

Auch die Rezensenten der Wiesbadener Produktion von SZENEN EINER EHE waren über die Aktualität des über vier Jahrzehnte alten Texts erstaunt. „Ingo Kerkhofs Inszenierung am Staatstheater ist für seine Zeitlosigkeit der schlagende Beweis“, meint die FAZ und „fragt sich immer wieder, was Menschen dazu bringt, sich gegenseitig so zu quälen, zu vernichten oder auch nur zu langweilen, wo man doch vorgeblich Liebe empfindet“. Auch die FR erkennt, dass das Thema von Ingmar Bergman nur scheinbar „bis zum Überdruss durchdiskutiert“ ist – im Gegenteil: Es gebe kaum jemanden, „der in den zermürbenden Dialogen nicht Situationen der eigenen Beziehungen wiedererkennen dürfte“.

An der Staatsoper Hamburg gelang der eigentlich als Studioproduktion vorgesehenen Premiere von Paul Abrahams chorloser Operette MÄRCHEN IM GRAND-HOTEL pandemiebedingt der Sprung auf die große Bühne. Das in Mainz erst Ende 2018 wiederentdeckte Werk hat sich inzwischen in Hannover, Meiningen, Luzern und Berlin bewährt, Premieren in Dresden und Pforzheim stehen bevor. Dem NDR-Kritiker gefiel in Hamburg vor allem die Musik: „(Sie) macht einfach Freude. Paul Abraham hat quasi im Akkord unwiderstehliche Ohrwürmer und wunderbaren Herzschmerz komponiert: Walzer mit ungarischem Flavour, Jazz, Foxtrott und Tango blitzen auf“.

An der Musik, in diesem Fall von Stephen Sondheim, erfreute sich auch der kulturfeder.de-Rezensent von DIE SPINNEN, DIE RÖMER! am Theater Bielefeld: „Ein großer, abwechslungsreicher Spaß, den man nicht verpassen darf“, sei diese Musicalproduktion, eine „aberwitzige Parodie“, in diesem Fall in „perfekt getimter Inszenierung“. Auch das Westfalenblatt fasst erfreut zusammen: „Die Songs sind spritzig, die Handlung federleicht – genau das Richtige für eine kleine Corona-Auszeit“.


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