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Vielfältige Maskierung, beachtlicher Erfolg: LADY IN THE DARK in Wien

Schauspiel und Musical in innovativer Kombination - das macht den Reiz von Kurt Weills großem Musical aus.

LADY IN THE DARK in Wien (Fotos: Barbara Pálffy/Petra Moser/Volksoper)

"Zwei Stücke zum Preis von einem" nennt der Dirigent James Holmes LADY IN THE DARK - und er muss es wissen, ist er doch mit seiner großen Weill-Erfahrung ein weltweit gefragter Experte. Holmes spielte in einem Interview der Volksoper Wien auf die Kombination von Schauspiel und Musiktheater an, die Kurt Weills 1941 am Broadway uraufgeführtes Stück zur aufsehenerregenden Innovation machte. 

Das Miteinander und Gegenüber von gesprochenen und gesungenen Szenen ist eng mit der inhaltlichen Konzeption von LADY IN THE DARK verknüpft: Szenen aus dem Arbeitsalltag einer Chefredakteurin kontrastieren mit den in ihrer Psychotherapie beschriebenen Träumen.

Sie fühle sich, als zerbreche sie in Stücke, gesteht Liza Elliot dort - Kurt Weill und seine Librettisten Ira Gershwin und Moss Hart waren ihrer Zeit voraus. LADY IN THE DARK  wurde seinerzeit mit 467 Broadway-Aufführungen in Serie ein außergewöhnlicher Erfolg.

Die deutsche Fassung von Roman Hinze ist nun an der Volksoper Wien auf die Bühne gelangt: Das sei "ein Stück über Frustrationen, die ein Leben lang fortwirken", heißt es in der Presse, und "ein kurzweiliger Abend, der zwar mit Konventionen bricht, aber ebenso Tiefgang bringt", kurz: "zu unterhalten weiß". 

Die Oberösterreichischen Nachrichten deuten auf "die vielfältigen Masken, in die Weills Musik schlüpft" und heben den "beachtlichen Publikumserfolg" hervor. 

Kurt Weill hat mit jedem seiner Werke für den Broadway neue Konzeptionen erprobt. Während VIEL LÄRM UM LIEBE (orig. "The Firebrand of Florence") virtuos mit den Gegebenheiten und Klischees des Genres Operette jongliert, schüttet LOVE LIFE ein Füllhorn an Stilen und Ausdrucksformen in einem kapitalismuskritischen Pasticcio aus.

EIN HAUCH VON VENUS (orig. "One Touch of Venus") hingegen fasst das Lebensgefühl von New York in einer zeitlosen Klangwelt zusammen.

Alle genannten Werke liegen bei Musik und Bühne in zeitgemäßen, seit 2010 entstandenen Neuübersetzungen vor. 


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