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Märchen im Märchen: ANDERSEN

Annaberg-Buchholz und München präsentieren ein Familienmusical über H. C. Andersen mit Musik von Frank Loesser.

ANDERSEN - EIN MÄRCHENHAFTES LEBEN in Annaberg-Buchholz (Fotos: Theater/Dirk Rueckschloss)

Das Theater Annaberg-Buchholz hat ein hierzulande kaum bekanntes Musical-Juwel entdeckt: ANDERSEN – EIN MÄRCHENHAFTES LEBEN wird im Erzgebirge als deutschsprachige Erstaufführung von Birgit Simmler inszeniert. Premiere ist am 11. März.

Am 5. Mai wird das Werk außerdem vom Münchner Rundfunkorchester und Studierenden der Theaterakademie August Everding präsentiert.

Das typische Familienmusical zeigt gewissermaßen Märchen im Märchen. Andersens Lebensgeschichte ist selbst märchenhaft: Als liebenswerter (und unglücklich verliebter) Amateurdichter erfindet er Märchen auf Märchen, bis ihn seine Geschichten schließlich berühmt machen.

Veredelt wird die charmante Story durch die Musik von Broadwaylegende Frank Loesser, darunter der Evergreen „Wonderful Copenhagen“.

Wenn eine Geschichte nicht wahr ist, so muss sie wenigstens gut erfunden sein – an diese Prämisse hielten sich die Autoren des „Biopics“ über Dänemarks berühmtesten Dichter, das in den frühen 1950er-Jahren unter dem Titel „Hans Christian Andersen und die Tänzerin“ auch in die deutschen Kinos kam.

Es waren vor allem der Star Danny Kaye und die Pariser Primaballerina Zizi Jeanmaire in den Titelrollen, die dem Film ihren Glanz verliehen, und die unterhaltsame Musik von Frank Loesser, die einige von Andersens Märchen in Ohrwürmer verwandelte und mit dem wunderbaren Walzer vom wundervollen Kopenhagen die Herzen in aller Welt eroberte.

Gut zwanzig Jahre nach der Filmpremiere, 1974, kam im Londoner Palladium eine Bühnenfassung von HANS CHRISTIAN ANDERSEN heraus, in der der Rockstar Tommy Steele – damals ein Teenager-Idol – den Dichter verkörperte. Die Musik wurde gegenüber dem Film erweitert, die Handlung etwas modifiziert, wobei Andersens Leben ebenso „märchenhaft“ blieb wie zuvor.

Mögen die Literaturpuristen ein Auge zudrücken: Wenn das Musical-Ergebnis so schön ist, darf der im wahren Leben ziemlich struppige dänische Nationaldichter auch mal der nette, dichtende, verliebte Schuster von nebenan sein.


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