Das zu Unrecht in Vergessenheit geratene Werk nach Goethe wird unter der musikalischen Leitung von GMD Naoshi Takahashi und in der Inszenierung von Intendant Ingolf Huhn Premiere haben. Eine Besonderheit der Inszenierung ist, dass mit Annabel von Berlichingen ein Mitglied der Familie von Berlichingen die Ausstattung entwirft. Die Titelrolle singt der junge Bariton Jason-Nandor Tomory.
Das Eduard-von-Winterstein-Theater Annaberg-Buchholz ist das erste Theater, in dem Carl Goldmarks Werk zu sehen sein wird, seitdem die Werke des 1915 gestorbenen Komponisten wegen dessen jüdischen Herkunft durch die Nationalsozialisten verboten wurden. Damit wurde eine Erfolgsgeschichte beendet, denn Goldmark war – obwohl von manchen Kritikern als Wagner-Epigone geschmäht – einer der populärsten Komponisten seiner Zeit und auch über seinen Tod hinaus. Im Gegensatz zu Deutschland und Österreich, wo Goldmark seitdem vernachlässigt wird, wird seine Musik in seinem Geburtsland Ungarn bis heute stärker beachtet und ihm ein Status als "Nationalkomponist" zugeschrieben.
Der fränkische Reichsritter Gottfried von Berlichingen, der als der "Ritter mit der eisernen Hand" in die Geschichte des Bauernkrieges und später in die Literaturgeschichte eingegangen ist, inspirierte nicht nur den jungen Goethe zu seinem Sturm-und-Drang-Drama. Carl Goldmark (1830–1915) machte aus dem Stoff ein Werk für die Musikbühne. 1902 in Budapest uraufgeführt, ist GÖTZ VON BERLICHINGEN Goldmarks vorletzte Oper. Der Sohn eines jüdischen Kantors war 1875 durch die Uraufführung der Oper "Die Königin von Saba" über Nacht berühmt geworden.
Zur Premiere in Annaberg-Buchholz wird die "Eiserne Hand" des Götz von Berlichingen im Foyer des Eduard-von-Winterstein-Theaters ausgestellt. Weitere Vorstellungen in dieser Spielzeit sind am 2. und 13. Mai. Eine Wiederaufnahme in der Saison 2012/13 ist vorgesehen (Text: Theater/red.)
Gerne informieren wir Sie bei Interesse genauer über das Aufführungsmaterial und die Besetzungsanforderungen dieses außergewöhnlichen Werkes.