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GÖTZ VON BERLICHINGEN - eine lohnende Wiederentdeckung

Die Zeitungen loben das Eduard-von-Winterstein-Theater in Annaberg-Buchholz, das Carl Goldmarks Oper nach Goethe "ausgegraben" hat.

Jason-Nandor Tomory singt die Titelrolle in Carl Goldmarks GÖTZ VON BERLICHINGEN am Winterstein-Theater Annaberg-Buchholz (Foto: Theater)

Die Freie Presse macht sich Gedanken über die Aktualität der Titelfigur von Carl Goldmarks Oper: „Auch wenn das Goethe-Stück die heutigen Theaterbühnen nicht eben bestürmt, kann Götz nach wie vor eine Identifikationsfigur sein - der gerechte Ritter mit der eisernen Hand, ein Mann der Freiheit, Streiter gegen Korruption des Adels und der Kirchenfürsten.“ Zur Aufführung selbst meint der Rezensent: „Für die Sprünge und Unebenheiten der Szenerie entschädigt insgesamt das musikalisch reich gefärbte Geschehen in den Gesangsparts wie im Orchester. Die Stimmen sind aufs höchste beansprucht, das hat im Duktus und der dramatischen Zuspitzung so manches von Wagner, da ist Goldmark tatsächlich in den Spuren Bayreuths. (...) Götz, von Jason-Nandor Tomory mit jugendlichem Temperament warmherzig gespielt, bringt seinen wohlklingenden Bariton in Bestform. Laszlo Varga formt mehrere Rollen, er macht alles überzeugend. Madelaine Vogt - als Knappe Georg an Berlichingens Seite - und Tatjana Conrad als seine Frau Elisabeth sind ihren stimmlichen Anforderungen souverän gewachsen. Michael Junge als höfischer Widerpart Berlichingens schafft den Anspruch gesanglich nicht in jedem Fall, auch Frank Unger als sein Bediensteter kommt nicht um alle Klippen herum. Naoshi Takahashi spielt mit der Erzgebirgischen Philharmonie groß auf, der Orchesterpart hat eine ziemlich selbstständige Stimme im Ganzen. Bei wem sich Goldmark zu bedanken hat, ist eine andere Frage, es ist nicht nur Wagner. Jedenfalls hört man Musik, die nicht los lässt.“ Die Neue Musikzeitung (NMZ) beschreibt „die Überraschung, wenn die Musik anhebt: Bereits nach ersten Takten der Ouvertüre ist man angetan von Goldmarks Musik und hat den Eindruck, dass es wahrhaft höchste Zeit ist, endlich mehr davon zu hören. Dazu erlebt man ein mutiges Ensemble, das im Verlauf des Abends mit den enormen Anforderungen regelrecht über sich hinauswächst. (...) In Stationen oder Strophen nach Art einer großen romantischen Ballade charakterisiert Goldmarks Musik, wie der Mensch Götz von Berlichingen der Welt abhandenkommt und am Ende regelrecht verlischt. Das ist berührend und beeindruckend zugleich, Parallelen zur Gegenwart lassen sich assoziieren.“ 

Gerne informieren wir Sie über die Anforderungen des GÖTZ VON BERLICHINGEN in Carl Goldmarks Vertonung.


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