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Gratwanderung und Qualitätsmaßstab - GIUDITTA in Dresden

Franz Lehárs letzte Operette verdeutlicht in der sächsischen Landeshauptstadt auch die Widersprüche der Gattung.

In der Welt des schönen Scheins: Ingeborg Schöpf in der Titelrolle der Dresdner GIUDITTA. Unten mit Artjom Korotkov, darunter Olivia Delauré und Andreas Sauerzapf in den Buffopartien (Fotos: Staatsoperette / Stephan Floß).

Die Sächsische Zeitung (Jens Daniel Schubert) meint, GIUDITTA werde sich an der Staatsoperette Dresden einigen Premierenbuhs zum Trotz "als Qualitätsmaßstab behaupten". Der Produktion sei die "Gratwanderung" gelungen, die Lehárs Werk erfordere: "Einerseits bedient sie die Geschichte in ihrer operettenseligen Weltfremdheit und ihrem melancholischen Abschied davon. Lehárs dicht gewebte Musik, seine farbigen Instrumentierungen und Klangstrukturen wie die eingängigen Melodien und klar rhythmisierten Tanzeinlagen können ihren ganzen Reiz entfalten. Andererseits werden die gesellschaftlichen Konflikte, die Probleme von Handlungsverläufen und Haltungen, nicht ausgeblendet". Die Inszenierung durch Robert Lehmeier erzeuge "die Ambivalenz zwischen Unterhaltung und Betroffenheit, die das Stück zum anregenden Theatererlebnis werden lässt". Dies entspreche dem Werk sehr genau: "In den frühen Dreißigern komponiert und ohne sich politisch zu geben, spiegelt es die Welt des schönen Scheins der faschistischen Propaganda. Nimmt man das Stück heute ernst, muss dieser Hintergrund sichtbar werden".

Gerne versorgen wir an GIUDITTA interessierte Theaterleute mit Ansichtsmaterial. Die Basisinformationen zum Werk <link http: www.musikundbuehne.de _top external-link>finden Sie hier.


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