Jahrzehntelang schenkten bestenfalls einige Experten dem FIREBRAND OF FLORENCE Beachtung - Kurt Weills mit dem Songtexter Ira Gershwin (LADY IN THE DARK) und dem Buchautor Edwin Justus Mayer geschaffene Broadway-Operette war im März 1945 zur falschen Zeit, in ungenügender Besetzung und einer übertrieben luxuriösen Produktion am Broadway gefloppt. Erst als die Kurt Weill Foundation eine aufwendige kritische Ausgabe der Partitur vorbereitete, konnten die musikalischen Schönheiten des Werks, sein ironisches Spiel mit der Gattung Operette und der Witz von Songtexten und Dialogen gewürdigt werden. Nach konzertanten Aufführungen in New York, London, Wien und Dessau sowie einer Inszenierung der Ohio Light Opera hat die Staatsoperette Dresden diesen Schatz für die deutschsprachigen Länder gehoben - in einer Übersetzung von Roman Hinze, inszeniert von Holger Hauer und unter der musikalischen Leitung von Andreas Schüller. Der Kritiker Manuel Brug weist in der „Welt“ auf den speziellen Charakter von VIEL LÄRM UM LIEBE (so der deutsche Titel des Werks) hin - es sei „quasi eine Wiener Historienoperette à la Suppés "Boccaccio" mit Offenbach-Ironie und Swingeinlagen“. Brugs Fazit: „Da ist ein wunderbares, Kurt Weill eine weitere faszinierende Facette hinzufügendes Stück transatlantischer Unterhaltungskultur zu entdecken. Ähnlich wie in Cole Porters drei Jahre später uraufgeführter Backstage-Comedy ,Kiss me, Kate‘ werden hier (...) alte und neue Musikformen gekonnt verrührt. Es gibt große Oper(ette) in durchkomponierter Form, wie die zwanzigminütige Introduktion, den Ohrwurm und den frechen Schlager. Weill kann alles“. Da kann man wirklich nicht widersprechen!
Infos zum Stück bei Musik und Bühne <link http: www.musikundbuehne.de _top external-link>mit diesem Link. Ein informatives Feature zum Werk kann man <link http: www.youtube.com _blank external-link-new-window>hier hören.
