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Operette hier und heute

Auch die Zeitschrift "Die Deutsche Bühne" widmet sich - am Beispiel Bad Ischl - dem Thema Operette.

ROXY UND IHR WUNDERTEAM in der Oper Dortmund (Foto Theater/Thomas Jauk)

DIE ZIRKUSPRINZESSIN im Münchner Circus Krone (Foto: Staatstheater am Gärtnerplatz/Thomas Dashuber)

Lehárs FRIEDERIKE in Kammerversion am Theater Ulm (Foto Theater/Jochen Klenk)

Auch eine Rarität: Lehárs opernnahe GIUDITTA (Foto: Staatsoperette Dresden)

Bericht zur ZIGEUNERLIEBE beim Lehár-Festival Bad Ischl (2012)

Wenn nicht alles trügt, hat ein frischer Wind - nicht zuletzt eine erhebliche Brise aus Richtung Berlin - das Interesse an der Gattung Operette neu belebt. Nicht mehr ausschließlich publikumsträchtiges Nebenprodukt im alljährlichen Spielplan, sondern grundsätzlich wohlwollend betrachtetes, vitales Musiktheater mit kritischem Potenzial könnte die Operette auf diese Weise werden. Die Zeitschrift Die deutsche Bühne betrachtet in ihre Juni-Ausgabe doppelseitig das Operettenfestival Bad Ischl (Autor ist Alexander Dick). Man kämpfe dort "um das Image einer oft arg ramponierten Gattung". Es geht um das spezielle Ambiente des Festivals, um seine Unterfinanzierung, um Spielplanung und Regiekonzeptionen. Mit den Worten "Operette ist eben mehr als 'Lustige Witwe', FLEDERMAUS und GRÄFIN MARIZA" wird der Intendant Michael Lakner zitiert. Er umreiße "damit eine Säule seines Konzepts. Neben einem der Meisterwerke oder Repertoirestücke der Gattung steht alljährlich eine Trouvaille auf dem Programm. Kein leichtes Unterfangen. Denn das Operettenpublikum orientiert sich gerne an den bekannten Namen, Unbekanntes übt oft wenig Reiz aus. Doch Lakner blieb hartnäckig - und wurde belohnt". Nicht nur das Publikum habe beispielsweise Franz Lehárs EVA, FRASQUITA, WO DIE LERCHE SINGT, Franz von Suppés FATINITZA und Leo Falls "Fidelen Bauer" gut aufgenommen, es seien sogar jeweils CD-Produktionen beim Label cpo zur weiteren Verbreitung entstanden.

Dürfen wir Ihnen außer den bereits genannten Titeln noch weitere Raritäten nennen, deren - gern mit Renovierungsarbeiten verbundene - Ausgrabung vielversprechend wäre? Bitte sehr. Paul Abrahams MÄRCHEN IM GRANDHOTEL ist da unser Favorit. Oder wie wäre es angesichts des immer wieder neu zu diskutierenden Verhältnisses der Menschen zum Gelde (wahlweise auch das Europas zu den USA) mit Leo Falls DOLLARPRINZESSIN? Oder Lehárs FRÜHLING, wenn man will, ein Reflex auf "La Bohème" in Operettenform? Wählen Sie unsere Stücksuche, geben Sie das Genre Operette vor, und schon kann Ihre eigene Forschungstätigkeit beginnen.

Verschweigen wollen wir aber nicht, dass die Theater in ganz Deutschland durchaus entdeckungsfroh auch beim Thema Operette sind. Sensationell war Abrahams ROXY UND IHR WUNDERTEAM in Dortmund, mutig aufgefrischt die Kálmán-Raritäten ARIZONA-LADY und DIE HERZOGIN VON CHICAGO in Berlin (letztere ab Januar 2016 auch in Kassel), und konzertant würdigte Dessau die ZIGEUNERLIEBE von Lehár. Unsere rekonstruierten Abraham-Operetten, die beweisen, wie jazzig frisch die Berliner Operette der Zwanziger und Dreißiger tönte, erfreuen sich lebhaften Zuspruchs: Neu bearbeitet bietet das Nordharzer Städtebundtheater in der kommenden Saison die BLUME VON HAWAII, und VIKTORIA UND IHR HUSAR finden den Weg nach Altenburg-Gera und München.

Sprechen Sie uns an, wenn Sie mehr wissen wollen!


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