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Ein außerordentliches Werk - im doppelten Sinne

Kurt Weills LOST IN THE STARS demnächst in Washington - ein Anlass, den "amerikanischen Weill" in Erinnerung zu rufen.

LOST IN THE STARS beim Glimmerglass Festival 2012 (Foto: Festival/Karli Cadel)

LOST IN THE STARS beim Glimmerglass Festival 2012

LOST IN THE STARS 2011 in New York

LADY IN THE DARK - Trailer der Staatsoper Hannover

Ava Gardner singt "Speak Low" aus ONE TOUCH OF VENUS

Die Sopranistin Angela Denoke über ihre Kurt-Weill-Begeisterung

Sehr ausführlich berichtet der Newsletter der Kurt Weill Foundation (KWF) in seiner Herbstausgabe über das 1949 entstandene Werk LOST IN THE STARS. Anlass ist die Premiere an der Washington National Opera am 12. Februar 2016 - wohl nicht ganz zufällig am 207. Geburtstag Abraham Lincolns. Die Produktion wurde bereits 2012 beim Glimmerglass Festival gezeigt (siehe Videolinks).

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I am frustrated that it’s not more popular, and I don’t understand it. Why isn’t it done in England or Germany? It could be done in a lot of places.

Francesca Zambello, Regisseurin und Direktorin der Washington National Opera

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Bei der Beschäftigung mit LOST IN THE STARS erstaunt es, wie sehr sich Kurt Weill nach seiner Emigration in die Themen hineindenken konnte, die eine amerikanische Öffentlichkeit in dieser Zeit (und in vielen Fällen bis heute) beschäftigen konnten, geht es in diesem Werk doch um die von der Apartheid-Politik in Südafrika verursachten Leiden oder in LADY IN THE DARK um das Burnout einer Frau zwischen Managerdasein und Liebesleben.

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I believed in the piece from the beginning. It’s a morality play, and it speaks to us so much more today. Racism is much more prevalent all over the world right now. We’re in such a terrible backlash, and I cannot be a big enough advocate for this piece.

Francesca Zambello

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Es scheint, als habe man im Deutschland der Nachkriegszeit dem Komponisten der "Dreigroschenoper" übel genommen, dass er sich in den USA sozusagen wie ein Fisch im Wasser fühlte. Ohne erkennbare Schwierigkeiten schwang sich Weill auch auf die vielfältigen musikalischen Idiome Nordamerikas ein und verwandelte sich deren stilistische Aspekte virtuos an, ohne seine Individualität aufzugeben. So ist der sarkastische Tonfall seiner Berliner Jahre durchaus in einer amerikanischen Operette wie VIEL LÄRM UM LIEBE (THE FIREBRAND OF FLORENCE) gelegentlich durchzuhören, die darüber hinaus verblüffend mit den Traditionen und Klischees der "alten" Operette spielt.

VIEL LÄRM UM LIEBE wurde 2013 in Dresden in deutschsprachiger und "kontinentaler" Erstaufführung wiederentdeckt, LADY IN THE DARK ist in den letzten Jahren in Hannover und Mainz mit erstaunlichem Erfolg gespielt worden. Ihrer substanziellen Neuentdeckung harren bisher noch KNICKERBOCKER HOLIDAY und, last but certainly not least, ONE TOUCH OF VENUS. Gerne versorgen wir Sie mit Ansichtsmaterial!


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