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Sondheim = Kassengift? Von wegen!

Künstlerisch wertvoll, aber beim Publikum nicht durchzusetzen – was Stephen Sondheims Musicals angeht, stimmt das nicht mehr.

PASSION an der Staatsoperette Dresden (Foto: Theater/Schulte-Bunert)

INTO THE WOODS in Görlitz (2016)

SUNDAY IN THE PARK WITH GEORGE in Paris

PASSION in Philadelphie

Drei Mal LÄCHELN EINER SOMMERNACHT in einer Spielzeit, zwei Mal INTO THE WOODS an kleineren Häusern und soeben SWEENEY TODD an zwei Staatstheatern (Premieren an zwei aufeinanderfolgenden Tagen!) – wenn das kein quantitatives Plädoyer für Stephen Sondheim ist! (Was die Qualität angeht, sind sich ja ohnehin alle einig.) Die Vorurteile gegen dessen Musicals schmelzen sichtbar – wer vor Jahren noch meinte, das deutsche Publikum interessiere sich nicht für ihn, geht fehl. Ausgerechnet SWEENEY TODD, die „schwarze Operette“ (Sondheim), ist in Deutschland zum meistgespielten Musical dieses Komponisten geworden. Anfang November kam das wunderbar makabre Stück an zwei Staatstheatern, in Braunschweig und Oldenburg, heraus.

INTO THE WOODS, der kühne Mix aus Grimmschen Märchen, sorgte zuletzt in Görlitz und ganz neu in Gießen für Aufmerksamkeit, und über die drei Produktionen von LÄCHELN EINER SOMMERNACHT in Ettlingen (Open-Air), München und Bielefeld wurde bereits ausführlich berichtet. Wir freuen uns sehr über diesen Sondheim-Boom und bringen natürlich gleich noch einige Tipps an: ANYONE CAN WHISTLE zum Beispiel ist eine stets aktuelle politische Satire, gerade in unserer heutigen, ver-rückten Zeit. Oder wie wäre es mit einer die Epochen überspannenden Geschichte aus dem Künstlermilieu wie AM SONNTAG IM PARK MIT GEORGE? Und da wäre noch PASSION, Sondheims spätes und überraschend lyrisches Stück, eine poetische Dreiecksgeschichte mit drei wunderbar schattierten Hauptrollen. Wagen Sie’s!


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