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Opulentes Musical, sinnliche Operette!

Zwei Entdeckungen: BRIGADOON und DAS VEILCHEN VOM MONTMARTRE - eine Presseschau.

BRIGADOON in Hof (Foto: Theater)

Für Ungeduldige geht es hier direkt zu den Stückinfos: 

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Mit BRIGADOON feierte am 29.04.2023 im Theater Hof das Erstlingswerk der Musical-Giganten Alan Jay Lerner & Frederick Loewe (CAMELOT, AUF NACH WESTEN!) seine Erstaufführung in einer neuen deutschen Fassung von Roman Hinze. Dieses „opulente Märchen“, wie es Harald Werder in der Frankenpost beschreibt, handelt von zwei amerikanischen Müßiggängern, die sich in das titelgebende schottische Dörfchen Brigadoon verirren, das nur alle einhundert Jahre im Nebel erscheint. „Die Musik pendelt zwischen schottischen Weisen, rhythmischem Swing, klassischen Revue-Nummern und witzigem Soundtrack“, schreibt Marcus Hoffmann in der Musicalzentrale.

Hinzes neue Übersetzung bezeichnet Hoffmann als „eingängig“ und hebt die besondere historische Bedeutung des Werks hervor, das am „Übergang von der Wiener Operette hin zum modernen Musical“ stehe und sich musikalisch „zwischen den Welten schottischer Folklore und modernem Musical“ platziere. Auch Michael Thumser lobt im Hochfranken-Feuilleton Loewes Partitur, die „viele leidenschaftliche, leichtsinnige und poetische Farben“ enthalte.

1930 verfasste Emmerich Kálmán, einer der großen Komponisten der Operetten-Welt (DIE CSÁRDÁSFÜRSTIN, GRÄFIN MARIZA), die heute nahezu vergessene Operette DAS VEILCHEN VOM MONTMARTRE, die jüngst an der Musikalischen Komödie Leipzig Premiere hatte. Von „üppiger, sinnlicher, erotischer und witziger Musik“ spricht Peter Korfmacher in der Leipziger Volkszeitung. Kálmáns „Melodien gehen zu Herzen“, heißt es hier weiter. „Seine Harmonien sind von erlesener Süffigkeit. Seine Instrumentation erhebt sich in ihrer verschwenderischen Üppigkeit weit über das im Genre Übliche.“

„Die Partitur ist dicht und trägt“ und sei „fein fabriziert“, lobt auch Manuel Brug auf MDR Kultur Kálmáns Musik. Es werde, so Brug, „walzerselig ungarisch papriziert, ein wenig Tango und Tarantella inklusive“, während „die Buffo-Nummern […] mit Banjo und Schlagzeug nachträglich metropolisiert“ seien. Tobias Engeli von der Stimme der Kritik attestiert Kálmán ebenfalls eine „meisterhafte“ Beherrschung seines Handwerks, was auch Joachim Lange in der NMZ unterstreicht, wenn er von einer „sinnlich prickelnden Musik, die zündenden Witz hat und mitreißt,“ schreibt.


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