Kürzlich erhielten Pasek und Paul einen Emmy für Ihren Song „Which of the Pickwick Triplets Did It?“ aus der Erfolgsserie „Only Murders in the Building“ und zählen nun zu den sogenannten EGOT-Gewinnern, also jenen Personen, die mit Oscar, Grammy, Tony und eben einem Emmy die wichtigsten Preise der amerikanischen Unterhaltungsindustrie gewonnen haben.
Das Songwriting-Team, bestehend aus Benj Pasek (*1985) und Justin Paul (*1985), reiht sich damit in einen Kreis aus nur 21 (nach anderer Zählung 27) Personen ein, zu denen auch Musical-Größen wie Alan Menken (SISTER ACT, EINE WEIHNACHTSGESCHICHTE) oder Andrew Lloyd Webber und Tim Rice (JESUS CHRIST SUPERSTAR, DIE FRAU IN WEISS) gehören.
Ihren Oscar erhielten Pasek und Paul für LA LA LAND (2016), während sie Tony und Grammy für ihr weltweit gefeiertes Musical DEAR EVAN HANSEN gewannen, das 2021 auch verfilmt wurde.
Erst Anfang dieses Jahres fand – nach erfolgreichen Produktionen am Broadway und im West End – die deutschsprachige Erstaufführung von DEAR EVAN HANSEN beim Musical-Frühling in Gmunden statt, das Florian Maier in Musical Today als „ein sensibel ausgeleuchtetes Kammerstück“ lobte.
Schon Charles Isherwood nannte die Originalproduktion in der New York Times „a gorgeous heartbreaker of a musical“ und führt weiter aus: „The musical finds endless nuances in the relationships among its characters, and makes room for some leavening humor, too. It is also the rare Broadway musical not derived from or inspired by some other source, which is refreshing in itself.“
Die Kritiken zur deutschsprachigen Erstaufführung sind nicht minder enthusiastisch: „Die poppige Musik von Pasek & Paul geht ins Ohr“, heißt es etwa bei musicalzone.de, „und bietet großartige Texte mit eingängigen Botschaften (Übersetzung Nina Schneider) wie ‚Du bist nicht allein. Wenn deine Angst dich so verstört, du wirst gehört‘.“
Neben DEAR EVAN HANSEN verfassten Pasek und Paul eine Reihe weiterer spannender Musicals, darunter EDGES, das die beiden bereits während ihrer gemeinsamen Zeit an der University of Michigan entwickelten. Das experimentelle Stück, das eine beeindruckende Reflexion über das Erwachsenwerden aus jugendlicher Perspektive darstellt, kann mit einer variablen Besetzung aufgeführt werden und besteht aus Songs, die allgemeingültige Themen wie Liebe, Pflicht, Identität und Freundschaft behandeln, darunter auch komödiantische Perlen wie der „Facebook“-Song.
Darüber hinaus haben Pasek und Paul mit DOGFIGHT eine Musicalfassung des gleichnamigen Spielfilms aus dem Jahr 1991 geschaffen, in dessen Zentrum drei Rekruten bei ihrer letzten Nacht in der Heimat vor ihrer Entsendung nach Vietnam stehen. „DOGFIGHT– The musicaloffers a curt reminder of the misogyny and cruelty beneath the swinging ‘60s and flower power era of the ‘70s“, schreibt Nina Culley auf Artshub über das Stück und auch The Guardian spricht von einem „kontroversen Musical“ mit einem „folky score“, das eine scharfe Kritik an toxischen Männlichkeitsvorstellungen und Machotum biete.
Mit diesen drei Werken zählt das amerikanische Songwriting-Duo Pasek und Paul bereits jetzt zu den erfolgreichsten und innovativsten jungen Stimmen der gegenwärtigen Musicalszene. Ihre bisherigen (und sicher auch ihre zukünftigen) Shows stellen dabei eindrucksvoll unter Beweis, wie vielfältig und gesellschaftlich relevant das Genre Musical sein kann, und verdienen daher auch im deutschsprachigen Raum eine deutlich größere Bekanntheit.