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ANATEVKA (oder DER FIEDLER AUF DEM DACH) ist seit der Uraufführung 1964 am New Yorker Broadway ein Klassiker des Musicalrepertoires und eines der eindringlichsten Werke der Musicalgeschichte - eine Gratwanderung zwischen Komik und Tragik, zwischen jüdischem Witz und zu Herzen gehender Traurigkeit.. Neben der eingängigen und abwechslungsreichen Musik von Jerry Bock bietet ANATEVKA auch eine noch immer relevante Geschichte, die den Zuschauer berührt. Die vielen Charaktere der Dorfbewohner bieten die Möglichkeit sparten- und altersübergreifend zu besetzen. Und wer hätte nicht irgendwann mal überlegt, wie es wäre, „wenn ich einmal reich wär’….“
Reich sind demgegenüber die Bewohner des sagenumworbenen CAMELOT: reich an Intrigen, Liebe und Herausforderungen. Alan Jay Lerner und Frederick Loewe konnten 1960 an ihren großen Erfolg mit MY FAIR LADY anknüpfen, und das ebenso gut gemachte, musikalisch vielseitige Musical CAMELOT hat sich in den englischsprachigen Ländern bis heute in den Spielplänen behauptet.
Dieses Musical ist weniger weihevoll, als die Geschichte um König Artus, seine Frau Guenevere, Sir Lancelot und die Ritter der Tafelrunde vermuten lässt. Vielmehr ist es ironisch und ernsthaft zugleich, liebenswert und durchaus modern. Neben der Standardversion ist auch eine autorisierte Small Cast Version von CAMELOT verfügbar. Eine kurze Einführung des Bearbeiters David Lee zu dieser Fassung finden Sie hier. Beide Fassungen von CAMELOT stehen demnächst in einer neuen deutschen Fassung des jungen Übersetzers Niklas Wagner zur Verfügung.
Ganz anderer Art ist das Musical BRIGADOON. Es wurde 1947 am Broadway uraufgeführt und war mit fast 600 Aufführungen der erste große Erfolg für Lerner und Loewe. Choreographiert wurde das Musical von der berühmten Agnes de Mille. Loewes Musik, die schottische Elemente mit amerikanischem Idiom vereint, begeisterte die Plattenfirma RCA derart, dass sie das erste "Original Cast Album" überhaupt herausbrachte. Weltweit bekannt wurde BRIGADOON durch die 1954 erfolgte Verfilmung mit Gene Kelly und die Fernsehserie "Schmigadoon". Mit klassisch angehauchten Gesangsrollen, vollem Orchester, märchenhaft-zeitlosem Stoff, vielfältigen Tanzeinlagen und der typischen Broadwaymusik jener Jahre ist dieses Stück ebenfalls perfekt für die deutschsprachige Theaterlandschaft (und nicht zuletzt für deren Freilichtbühnen) geeignet.
Für EIN HAUCH VON VENUS schrieb Kurt Weill einige seiner bekanntesten Songs, darunter „I'm a Stranger Here Myself", „Speak Low" und „Foolish Heart". Für die Titelrolle hatte sich der Komponist ursprünglich Marlene Dietrich gewünscht, die die Partie jedoch "zu sexy" gefunden haben soll. Stattdessen begann für Mary Martin als Venus eine große Broadwaykarriere.
Basierend auf der antiken Geschichte der schönen Galathee, die als Statue zum Leben erwacht schufen Weill, Ogden Nash und S.J. Perelman eine rasante Liebeskomödie im New York der 1940er Jahre. Ausführliche Informationen zu EIN HAUCH VON VENUS finden Sie auf den Internetseiten der Kurt Weill Foundation.
Zu guter Letzt zeigen SEVEN BRIDES FOR SEVEN BROTHERS wie sich der Raub der Sabinerinnen im Wilden Westen zugetragen haben könnte. Sieben Brüder, Naturburschen aus Oregon, wollen heiraten. Aus der Stadt entführen sie sieben junge Mädchen auf ihre einsam gelegene Farm. Unverzüglich übernimmt Milly das Kommando und weist die jungen Männer in die Schranken. Nach allerlei Turbulenzen kommt es schließlich doch noch zum siebenfachen Happy-End.
Mit Jane Powell und Howard Keel an der Spitze entstand 1954 das originelle Leinwandmusical SEVEN BRIDES FOR SEVEN BROTHERS. Die musikalisch erweiterte Bühnenfassung kam 1982 auf eine Broadwaybühne und tourte viele Jahre lang durch die Vereinigten Staaten und war in London als Open-Air-Produktion ein großer Erfolg. Hierzulande warten die willensstarken Damen noch immer auf ihren Bühnenmoment - und das vor einiger Zeit übersetzte Musical ist frei zur deutschsprachigen Erstaufführung.