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Dämonenqualen als Puppentheater

Zum Auftakt des Ingmar-Bergman-Jahres 2018 zeigt das Theater Koblenz dessen WOLFSSTUNDE als Produktion des Puppentheaters.

WOLFSSTUNDE in Koblenz (Foto: Theater/Katharina Dielenhein)

Der Maler Johan Borg und seine Frau Alma leben zurückgezogen auf der Insel Baltrum. Johans Träume sind bevölkert von dämonischen Gestalten, denen er Fantasienamen gibt und die er in seinen Zeichnungen festhält. In der Wolfsstunde, nachts zwischen drei und fünf Uhr, wenn die meisten Menschen sterben und die meisten Kinder geboren werden, erzählt er seiner schwangeren Frau die Ängste seiner Kindheit. Alma, die einen Zugang zu ihm und seinem Zustand finden möchte, erfährt durch eine mysteriöse Dame mit Hut von Johans Tagebüchern, findet diese und liest darin. Hilflos muss sie mit anschauen, wie seine Obsessionen immer groteskere Züge annehmen. Seine ehemalige Geliebte taucht plötzlich auf und die Bewohner eines nahe gelegenen Schlosses verwandeln sich in bizarre, furchteinflößende Wesen.

Ingmar Bergman, geboren am 14. Juli 1918 in Uppsala, wurde 1997 bei den Filmfestspielen in Cannes als „Bester Filmregisseur aller Zeiten” geehrt. In seinen Filmen thematisierte er häufig existenzielle Themen wie den Tod, die Suche nach Gott, die Einsamkeit des Menschen und zwischenmenschliche Beziehungen. 1968 erschien sein Film „Wolfsstunde”, das ergreifende Psychogramm eines Künstlers, der nach und nach dem Wahnsinn verfällt. Mit zahlreichen Motiven der Romantik und in Anlehnung an die Welten von E.T.A. Hoffmann, Hieronymus Bosch und August Strindberg erzählt er auch eine Horrorgeschichte in einem seiner vielleicht persönlichsten Werke. (Text: Theater Koblenz)

Für das Puppentheater des Theaters Koblenz hat Jan Müller Inszenierung und Raum konzipiert. WOLFSSTUNDE wird im Kunstraum Enders gezeigt, Premiere ist am 27. Januar.


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