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Ein Meister der Figurenzeichnung

DELILA ODER DER LIEBESTEST in Rudolstadt ist auch die "Probe aufs Exempel": Sind Ferenc Molnárs Komödien noch zeitgemäß?

Ferenc Molnár (1941)

Ferenc oder zu Deutsch Franz Molnár - viele Theaterleute scheinen ihn nur als Autor von LILIOM wahrzunehmen. Umso erfreulicher, dass nun die Premiere einer seiner Komödien bevorsteht. Das Theater Rudolstadt zeigt ab dem 23. Januar DELILA. Die Produktion ist ab dem 8. April auch in Nordhausen zu sehen.

Das Regieteam sei der Überzeugung, dass Molnár "ein zu wenig gelesener und gespielter Autor" ist, sagt Rudolstadts Schauspieldramaturg Johannes Frohnsdorf. Intendant Steffen Mensching und Chefdramaturg Michael Kliefert seien besonders von der frühen Fassung von DELILA aus dem Jahr 1937 überzeugt gewesen. Zwar sei insbesondere der vom Autor seinerzeit vorgegebene äußere Rahmen der Handlung kaum noch relevant, ganz anders jedoch verhalte es sich mit "der Komplexität der Gefühle, ihrer Gespaltenheit, Wechselhaftigkeit und Ambivalenz", so Frohnsdorf. Auch die "moralische Beweglichkeit und Originalität" sowie der "freche Witz" zeichneten Molnárs Komödie aus. So gesehen, stecke in DELILA "eine beachtliche Modernität". Es sei "eine große Sehnsucht nach Erfüllung zu spüren, und eine Zerrissenheit, die auch urbane Liebesgeplagte unserer Tage angehen dürfte".

In Rudolstadt inszeniert Oliver Trautwein, Bühne und Kostüme entwirft Alexander Martynow.


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