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Außergewöhnlich und mutig

Musicalstar Thomas Borchert freut sich auf seinen Luther und die emotional packende Musik von Christian Auer im neuen Musical LUTHER - REBELL GOTTES.

Thomas Borchert (Foto: Bo Lahola)

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Zahllose Musicalrollen hat Thomas Borchert auf seinem Weg zu einem der "Leading Men" der Branche bereits dargestellt. Die Titelrolle im neuen Musical LUTHER - REBELL GOTTES (Uraufführung am 13. Januar im Stadttheater Fürth) ist für ihn dennoch etwas Besonderes, wie der sympathische Star im Gespräch erläutert.

 

Thomas Borchert, Sie spielen die Titelrolle im neuen Musical LUTHER – REBELL GOTTES. Sie haben schon viele literarische Figuren dargestellt, wie den Grafen von Monte Christo und Merlin, oder auch Figuren aus der neueren Geschichte wie Perón. Ist Luther damit vergleichbar?

Nein, überhaupt nicht, denn er ist ja geschichtlich eine viel wichtigere Persönlichkeit, die uns bis heute eigentlich in fast allen Bereichen geprägt hat, die also viel stärkere Nachwirkungen hat. Da geht es nicht nur um die Reformation an sich, sondern ebenso um seinen enormen Einfluss auf unsere Sprache, auch auf die Musik. Sein Gedankengut, seine Gedankenwelt, die uns überliefert ist, ist so ein riesiger Schatz – ich freue mich wahnsinnig auf diese Schatzsuche und setze mich natürlich mit dieser historischen Figur auseinander. Einerseits bin ich ständig am Staunen, was ich so alles herausfinde, andererseits habe ich einen großen Respekt davor, diesen Luther auf der Bühne darstellen zu dürfen. Das ist tatsächlich etwas, was ich so noch nie gemacht habe. Es gab natürlich historische Personen, Leopold Mozart, Buddy Holly, die beide, auch wenn sie nicht direkt vergleichbar sind, bedeutend sind für die Musik, wie sie heute existiert. Das waren schon auch sehr interessante und wichtige Figuren, aber sie sind absolut nicht vergleichbar mit diesem – im positiven Sinne – „Monstrum“ Martin Luther.

 

Nun hat wahrscheinlich jeder von uns seit der Kindheit etwas über Luther gehört, fast zwangsläufig etwas von Luther gelesen. Wie war das bei Ihnen?

Ich bin ja evangelisch aufgewachsen, getauft und konfirmiert. Meine Eltern haben mir aber eigentlich die Wahl gelassen, sie waren keine strenggläubigen Menschen, es ging in unserer Familie sehr frei und selbstbestimmt zu. Und auch ohne etwas Genaues über ihn zu wissen, war Luther als Name schon damals für mich mit dem Thema Freiheit verknüpft, mit einem Glauben, der nicht unterdrückt, der nichts zu tun hat mit dieser grausamen und selbstherrlichen katholischen Kirche. Durch Luther konnte man jemandem wie mir den Glauben nahebringen, und man hat mir dabei die Möglichkeit gelassen, auf meine Art und Weise zu glauben, so wie ich es will. Natürlich kenne ich aus dem Schulunterricht auch die Eckdaten, seinen Lebensweg, seine Lehren in den Grundzügen und einige seiner Sprüche. Mein Lieblingszitat ist übrigens das vom Apfelbäumchen: „Auch wenn ich wüsste, dass morgen die Welt zugrunde geht, würde ich heute noch einen Apfelbaum pflanzen.“ Aber ich habe mich natürlich mit Luther noch nie so eingehend beschäftigt wie jetzt.

 

Wie würden Sie die „Luther-Musik“ von Christian Auer charakterisieren?

Ich finde die Musik fabelhaft, sie ist unglaublich interessant und sie ist überraschend erfrischend! In der heutigen Musicalwelt, in der es musikalisch oft sehr gefällig zugeht, ist das etwas ganz Besonderes. Ich glaube, es ist ein ganz großer Wurf, auch das Buch ist ganz fantastisch: Wenn ich die Texte so vor mich hinspreche, bemerke ich, wie mundgerecht Nina Schneider geschrieben und einen Sprachduktus erfunden hat, der auch historisch okay ist. Das ist in Musik und Text eine Gratwanderung, mit einem geschichtlichen Thema die Menschen in unserer Zeit auch emotional abzuholen. Das ist hier absolut gelungen, finde ich. Die Musik ist auch durchaus komplex, und dennoch gibt es Ohrwürmer, was ja nicht unwichtig ist. Was mich am meisten überrascht hat, ist die Kombination der populären Elemente – ich finde, es gibt Einflüsse von Deep Purple, Queen, Jesus Christ Superstar – mit dem damaligen Zeitkolorit. Christian Auer streut dann Kirchenmusik mit ein, und diese Kombination finde ich toll – einen ganz eigenen Charakter zu schaffen, dabei nicht unpopulär zu sein, die Hörer anzusprechen und emotional zu packen. Das ist außergewöhnlich und mutig. Ich bin auf jeden Fall sehr begeistert und kann die Proben gar nicht mehr abwarten.

 

Die Fragen stellte Jürgen Hartmann (Musik und Bühne). Ausführliche Infos zu Thomas Borchert sind auf seiner Website www.borchertsupport.com zu finden. Über das neue Musical LUTHER - REBELL GOTTES können Sie hier mehr erfahren.


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