zurück
nach oben
Merkliste

Von derb bis familientauglich – Musicals aller Arten

Hier ist eine knappe Presseschau zu ausgewählten Premieren der letzten Wochen.

Trotz aller Kalamitäten: Der Premierenreigen des Spielzeitbeginns kann sich sehen und hören lassen. So sah die Presse die Höhepunkte der letzten Wochen.

„Derb, frech und provozierend“ sei AVENUE Q, befand kulturfeder.de anlässlich der Premiere dieses Musicals in Gelsenkirchen, eine „fröhlich-ironische und nicht jugendfreie Auseinandersetzung mit Existenzängsten, Armut und Rassismus in zuckersüßer Musicalverpackung“. Viel Abwechslung biete die Musik, langweilig werde es nie. Auch die Rezension der WAZ hebt die Themenvielfalt hervor: Arbeitslosigkeit, Rassismus oder Homophobie seien mit dem nur „scheinbar leichtfüßigen Unterhaltungsgenre“ gut zu vereinbaren.

„Kurzweilig und stilvoll“ finden die Lübecker Nachrichten DIE STUMME SERENADE von E. W. Korngold. Diese Operette findet Anklang in Deutschlands Norden – schon in Flensburg war das lange vergessene Stück einige Wochen zuvor von der Schleswig-Holsteinischen Landeszeitung als „wirklich prima ausgegraben“ gelobt worden.

KINKY BOOTS war in Hildesheim erstmals außerhalb der großen Musicaltheater und in neuer Übersetzung zu sehen: „Ein Stück über Träume, Aufbruch, Veränderungen, Toleranz“, schreibt das Magazin Musicals, „musikalisch ein großer Wurf“. Die Hildesheimer Allgemeine stimmt ein: „Komponistin Cindi Lauper hat keine halben Sachen gemacht“.

Demgegenüber ist GUYS AND DOLLS eine „familientaugliche Broadway-Legende“, schreibt die Neue Musikzeitung über die Premiere in Magdeburg, mit einer „schmissigen Nummernfolge, die (…) nach wie vor funktioniert“.

Eine willkommene Überraschung war THE GOODBYE GIRL in Bielefeld – in Deutschland erstmals professionell inszeniert. „Ein Volltreffer“, meint das Magazin Orpheus, und das Westfalen-Blatt schreibt, dass die nötige Leichtigkeit vor allem der „wunderbaren Musik von Marvin Hamlish“ und den „spritzigen und abwechslungsreichen Dialogen von Neil Simon“ zu verdanken sei.

Auch LAST PARADISE LOST, uraufgeführt in Kaiserslautern, wusste zu beeindrucken. „Gravitätisch ostinate Riffs“ hörte die Rheinpfalz, und sah „pittoresk-bombastische Himmel- und Höllenfahrten“. Fazit: Ein „opulentes, hymnen- und bildreiches Bühnenspektakel“ zwischen Barock und Rock.

Deutschlandpremiere hatte LIEBE, MORD UND ADELSPFLICHTEN in Detmold, und die „kurzweilige Musical-Boulevardkomödie“ (kulturfeder.de) führte „voller Leichtigkeit aus der Depression des Lockdowns“, so die Lippische Landeszeitung.

Etwas alltäglicher als im vornehmen Britannien geht es in WORKING zu. Die vor einigen Jahren u.a. durch Musik von Lin-Manuel Miranda aktualisierte Fassung führte die Bayerische Theaterakademie erstmals auf. „Kurzweilig und fesselnd“ sei das, meinte BR24, und die Süddeutsche Zeitung lobte die abwechslungsreiche Musik: „So trifft Rock auf Western und Jazz auf Salsa“.

Foto Startseite: THE GOODBYE GIRL in Bielefeld (Theater/Sarah Jonek)


Archiv

IN AKTUELLES SUCHEN