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Eine Geschichte voller Menschlichkeit und Hoffnung

Gleich zwei deutschsprachige Erstaufführungen begeisterten im letzten Monat Publikum wie Kritiker. Eine Presseschau der Februar-Premieren.

COME FROM AWAY am Theater Regensburg (Fotos: Theater/Marie Liebig)

ARTUS – DER JUNGE KÖNIG am Theater für Niedersachsen Hildesheim (Fotos: Theater/Tim Müller)

CATCH ME IF YOU CAN am Theater Bremerhaven (Fotos: Theater/Heiko Sandelmann)

TSCHITTI TSCHITTI BÄNG BÄNG in Annaberg-Buchholz (Fotos: Dirk Rückschloß/Pixore Photography)

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Für Ungeduldige direkt zu den Stückinfos:

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Eine berührende Reise nach Neufundland

COME FROM AWAY, ein Musical über den 11. September aus ungewöhnlicher Perspektive, ist schon bald nach seiner Premiere zum Kult geworden. Das Theater Regensburg brachte die umjubelte deutsche Premiere heraus (vom 9. bis 13. Juli auch im Deutschen Theater München zu sehen). 

Markus Zeller beschreibt COME FROM AWAY in Musical Today als „Geschichte voller Menschlichkeit und Hoffnung“ und als „klassisches Ensemblestück“. Die „von Celtic-Folk-Rock bestimmte Partitur [trage] den irischen Wurzeln der neufundländischen Bevölkerung Rechnung“, führt er weiter aus. Vor allem für die „sehr sorgfältige Übersetzung von Sabine Ruflair“ findet Zeller lobende Worte: „Das Libretto mit all seinen Slang- und Dialektbegriffen hat [Ruflair] mit eigenen, unverwechselbaren Lösungen griffig und vor allem sehr gut singbar ins Deutsche übertragen.“ Zellers Fazit dieser „bewegenden und berührenden Reise“ lautet: „Das Musical bricht mit voller Wucht über die Zuschauer herein und lässt sie nach atemberaubenden 110 Minuten zutiefst beeindruckt zurück.“

Juan Martin Koch spricht in der Neuen Musikzeitung von einem „sensationell unterhaltsamen Theatervergnügen“, während André Böke in der Musicalzentrale ebenfalls Ruflairs Übersetzung besonders hervorhebt: „Immer nahbar und menschlich wirken die Dialoge auch auf Deutsch ausgesprochen authentisch, und die wunderbar singbaren Songtexte strotzen nur so vor flüssiger Rhythmik und schönen Bildern. […] Ruflair hat hier ganze Arbeit geleistet; alleine ihre geniale Übersetzung ist ein Kunstwerk in sich, das dem Original mehr als gerecht wird.“

Weitere Pressestimmen zur deutschsprachigen Erstaufführung von COME FROM AWAY gibt es hier.

Ein familientaugliches Fantasy-Musical

Ebenfalls als deutschsprachige Erstaufführung ist aktuell das Musical ARTUS – DER JUNGE KÖNIG (Originaltitel: PENDRAGON) mit Musik von Peter Allwood im Theater für Niedersachsen in Hildesheim zu erleben. Als „spannend und atmosphärisch sowie familientauglich“ beschreibt Dominik Lapp das Fantasy-Musical auf kulturfeder.de und erklärt: „Die Handlung des Musicals folgt Artus von seiner Geburt bis zur Krönung und erzählt von den Herausforderungen, denen er sich auf seinem Weg stellen muss. Die Sage um das mystische Schwert Excalibur spielt dabei eine zentrale Rolle, ebenso wie Artus’ Beziehung zu Guinevere, die er nicht nur durch äußere Gefahren, sondern auch durch seine eigenen Unsicherheiten beinahe verliert.“ Peter Allwoods Melodien seien, so Lapp, „ansprechend, tragen die Szenen sehr gut und sorgen für stimmige Momente“.

Auch Claus-Ulrich Heinke preist ARTUS – DER JUNGE KÖNIG in Musical Today als „Spaß für die ganze Familie“ und betont, die Story sei „mit allen Zutaten angereichert, die es für ein spannendes Bühnenstück braucht“. Heinke erkennt zudem eine Nähe zur zeitgenössischen Oper und stellt die Mischung „verschiedener Musik-Genres“ heraus. Das Musical biete „eine Fülle von klanglichen Schönheiten wie das Liebesduett zwischen Artus und Prinzessin Guinevere, emotionale, ja fast deklamatorische Tonfolgen, gut gesetzte Chöre und aufregende Klänge wie bei der Kampfszene“. Björn Stöckemann ist in der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung ebenfalls voll des Lobes und spricht von „altmodischem Theaterzauber im besten Sinne“.

Bonbonbunte Bilder aus den 1960er-Jahren

Beste Unterhaltung bietet auch das Musical CATCH ME IF YOU CAN, das letzten Monat im Theater Bremerhaven Premiere feierte. „Es ist eigentlich erstaunlich, dass CATCH ME IF YOU CAN in Deutschland nur selten gespielt wird“, findet Mirjam Benecke in ihrer Rezension für Bremen Zwei. „Das Musical stammt von Marc Shaiman. Er hat auch die Musik zum Musical HAIRSPRAY geschrieben – auch ein knallbuntes Musical, das in den 60er-Jahren spielt.“ Den Score von CATCH ME IF YOU CAN lobt Benecke als „mitreißend“ und beschreibt ihn als „eine wilde Mischung aus Swing, Bossa Nova und 60er-Jahre-Broadway-Glamour“.

In seiner Rezension für den Weser-Kurier sieht Sebastian Loskant in CATCH ME IF YOU CAN eine „rasante biografische Swing-Revue mit bonbonbunten Bildern der 1960er-Jahre, die das Publikum elektrisiert“. „Allerbeste Unterhaltung“ attestiert auch Anne Stürzer in der Nordsee-Zeitung dem Musical und ergänzt: „Keine Frage, die Story, von einem, der auszog ganz oben mitzuspielen und dabei auf die Macht des schönen Scheins setzte, ist der Stoff, aus dem Theaterträume sind.“

„Ein rauschendes Vergnügen“ überschreibt Dominik Lapp seine Rezension für kulturfeder.de. Das Musical nach dem gleichnamigen Film von Steven Spielberg warte mit „schmissiger Musik“ auf und sei von „stilistischer Vielfalt“ geprägt. „Jede Szene bringt neue Überraschungen [...] und sorgt abwechselnd für genauso heitere wie spannende Momente“, führt Lapp aus und erklärt: „Was CATCH ME IF YOU CAN besonders macht, ist die Musik, die sich durch ihren jazzigen Big-Band-Sound auszeichnet. Besonders prägend sind die üppigen Bläserarrangements und der mitreißende Rhythmus, die dem Musical ein glamouröses und oft showartiges Flair verleihen.“ Die Songs von Marc Shaiman und Scott Wittman (HAIRSPAYCHARLIE UND DIE SCHOKOLADENFABRIK) seien dabei „nicht nur unterhaltsam, sondern auch erzählerisch stark, da sie die Handlung vorantreiben und die Gedankenwelt der Figuren reflektieren.“

Weitere Hintergrundinformationen zu diesem Musical gibt es hier.

Ein spaßiger Rummelbesuch

Ein weiteres auf einer berühmten Filmvorlage basierendes Musical kann das Publikum aktuell in Annaberg-Buchholz bewundern: Dort hatte Anfang Februar TSCHITTI TSCHITTI BÄNG BÄNG aus der Feder der Sherman-Brüder, die unter anderem die Disney-Hits MARY POPPINS und DAS DSCHUNGELBUCH verfassten, Premiere. Von einer „Inszenierung wie eine Bonbontüte“ und einem Musical wie ein „spaßiger Rummelbesuch“ spricht Katja Lippmann-Wagner in ihrer Rezension für die Freie Presse, während das Stück, das auf einem Buch von James-Bond-Autor Ian Fleming basiert, auf kulturfreak.de als „spritziges Familien-Musical“ bezeichnet wird.


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