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Voll Achtziger: 9 TO 5, WEDDING SINGER, XANADU

1980: Schmidt war Kanzler, Kohl CDU-Vorsitzender, die Mauer zu, die Fronten klar und alles einfach. Oder nicht? Ist egal.

Werbefoto der Austrian Airlines um 1980 (Quelle: Wikimedia Commons, Autor: Russavia)

War früher alles besser? Billiger? Einfacher? Über diese Frage kann man, gerade hier und heute, trefflich streiten, aber dass man selbst früher jünger war, ist nun mal eine Tatsache. Ob nun jünger immer auch besser ist, das ist zwar eine weitere, durchaus aktuelle Frage, aber eins ist sicher: Der nostalgische Hauch auf den Erinnerungen ist eine sympathische, wenn auch meist vorübergehende Ablenkung von den komplizierten Anfechtungen des gegenwärtigen Alltags.

Kurzum: Ab und zu auf "retro" zu machen, ist keine Schande. Hier also kommt unser flotter Retro-Dreier - ein Trio von Musicals, deren Musik sofort echte und fiktive Erinnerungen an die bemerkenswerten 1980er-Jahre lebendig werden lässt.

Ende 1980 veröffentlichte Dolly Parton ihr vierundzwanzigstes Studioalbum namens "9 to 5 and odd jobs", ein Konzeptalbum über das Arbeitsleben. Der Titelsong stammte aus dem gleichnamigen Film, in dem Dolly Parton, Lily Tomlin und Jane Fonda die Hauptrollen spielten. Partons LP war zehn Wochen in Folge Nummer 1 der Billboard Top Country Albums Charts und wurde bald darauf vergoldet. 2008 wurden die Songs in ein Bühnenmusical integriert, 2016 wurde 9 TO 5 in der Übersetzung von Kevin Schroeder (DER GRAF VON MONTE CHRISTO, SHREK, NATÜRLICH BLOND) erstmals auf Deutsch gespielt. Viele witzige Dejà-Vus aus dem Büroalltag sind garantiert.

THE WEDDING SINGER, gerade frisch von den jungen Übersetzern Maximilian Reinhard und Dennis Yener verdeutscht, erzählt von New Jerseys gefragtestem Hochzeitssänger (der natürlich lieber ein Rockstar wäre), angesiedelt im Jahr 1985. Ausgerechnet seine eigene Hochzeit platzt, und als er sich nach einer üblen Durststrecke erneut verliebt, ist die Auserwählte so gut wie - wer hätte es gedacht - verheiratet. Dieses Musical bietet tolle Möglichkeiten für ein großes Ensemble, nicht zuletzt für Amateurensembles.

XANADU war 1980 als Film ein Flop (und begrub die zart erblühende Schauspielkarriere von Olivia Newton-John), als Musical feierte es 2007 glanzvolle Wiederauferstehung und lief mehr als 500 Mal am Broadway. Und erhielt, was man angesichts des Films nicht erwarten konnte, sogar den Drama Desk Award für das beste Buch. Die Handlung ist ein amüsantes Nichts um Musen, Männer und eine Rollschuhdisko. Aber die Musik! Der bis heute populäre Filmsoundtrack rund um den Titelsong und weitere Hits wie "It's Magic" und "I'm Alive" wurde für die Musicalfassung durch zwei Nummern des Electric Light Orchestra ergänzt: "Strange Magic" und "Evil Woman". In auch instrumental überschaubarer Besetzung ist XANADU, das zurzeit von Christian Poewe (MADAGASCAR, LOSERVILLE, DOKTOR DOLITTLE) neu übersetzt wird, eine Steilvorlage für alle Achtziger-Fans.


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