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Auf nach Sachsen (1): Kurt Weills ONE TOUCH OF VENUS

Zwei Größen des Broadways werden in Dresden und Radebeul mit herausragenden Produktionen gewürdigt. Zum ersten: Kurt Weill.

Kurt Weill (© Kurt Weill Foundation)

Kurt Weills ONE TOUCH OF VENUS mit den Songtexten von Ogden Nash ist sein erfolgreichstes Broadwaymusical. 1943 uraufgeführt, wurde diese recht klassisch konzipierte musikalische Komödie mit Mary Martin in der Hauptrolle (anstelle der ursprünglich angefragten Marlene Dietrich) 567 Mal gespielt. In Deutschland wird „der amerikanische Weill“ erst nach und nach entdeckt – zur jeweils angenehmen Überraschung von Publikum und Rezensenten.

Neben erfolgreichen Wiederaufführungen von LADY IN THE DARK in Hannover und Mainz sowie LOVE LIFE in Freiburg hatte die Staatsoperette Dresden bereits vor einigen Jahren VIEL LÄRM UM LIEBE (orig. THE FIREBRAND OF FLORENCE) vorgestellt, bevor sie im Juni dieses Jahres im neuen Haus ONE TOUCH OF VENUS herausbrachte. Diese Inszenierung von Matthias Davids kehrt ab Ende November in den Spielplan der Staatsoperette zurück.

Über die 2012 erschiedene Gesamtaufnahme von ONE TOUCH OF VENUS hieß es in einer Rezension der Zeitschrift „Musicals“: „Man hört Kurt Weills europäisches Erbe heraus (in einer gewissen Verbundenheit zur klassischen Operette, die hier und da durchscheint)..., erkennt allerdings eindeutig auch seinen 'amerikanischen Stil', in dem die unterhaltenden Songs der Tin Pan Alley ebenso aufgehen wie Einflüsse aus Jazz, Swing und Boogie“. 

In Dresden wird dieser faszinierende Mix von dem Dirigenten Peter Christian Feigel kongenial interpretiert: „Er lässt das Orchester walzern, rumben, foxtrotten, es groovt und schmachtet, brilliert und fetzt“, urteilte die Freie Presse Chemnitz, und die Sächsische Zeitung ergänzte: „Da gibt es manch schöne, leise Melodie, manch wirbelnden Tanz und eine große Ballade als Zwischenfinale“.

Die bekanntesten Songs in ONE TOUCH OF VENUS sind die auch als Einzeltitel gern interpretierten „Speak Low“ und „I’m a Stranger Here Myself“. Verfügbar ist das Musical in der neuen Übersetzung von Roman Hinze, die in Dresden erstaufgeführt wurde. ONE TOUCH OF VENUS ist für deutsche Theater auch ein reizvolles Projekt, weil hier Stimmen gefragt sind, die klassische Ausbildung und Musicalaffinität verbinden.

An der Staatsoperette Dresden ist dieses Musical ab dem 30. November in dreizehn Vorstellungen bis Anfang Mai 2020 zu sehen (Termine).


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